Translater:
Brexit: Die politischen und wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens
Der Austritt Großbritanniens wird die EU als Wohlstandskiller entlarven. Deshalb fürchtet die EU-Lobby den Brexit wie der Teufel das Weihwasser.
"Großbritannien
wird das erste Land in Europa sein, das durch seinen
Austritt aus der EU seine Freiheit
zurückerlangt!" |
Die
Kapitallobby wird einen echten Brexit niemals zulassen!
Jetzt
ist es amtlich. Am 15. November 2018 musste Theresa May Farbe
bekennen und das über 500seitige Vertragswerk über den
EU-Austritt dem britischen Parlament vorlegen.
Kurzes Fazit: Der britische Austritt aus der Europäischen Union
steht nur auf dem Papier, er wird nicht wirklich vollzogen.
Großbritannien erhält seine Freiheit nicht zurück! Im
Gegenteil: das Land muss auf existentielle Rechte verzichten, muss
sich den EU-Gesetzen weiterhin unterordnen, ohne selbst mitreden und
mitbestimmen zu können. Verrückter geht es
nicht!
Die Zukunft der Briten ruht auf drei tragenden Säulen:
1.
Befreiung vom menschenverachtenden Zollfreihandel!
Das
globale Lohndumping ist bekanntlich Folge des naiven Zollfreihandels,
demzufolge die britische Industrie nahezu ausgerottet wurde. Es ist
nun einmal ein Ding der Unmöglichkeit, heimische Produzenten in
einen Wettbewerb mit den weltweit niedrigsten Löhnen, Steuern
und Umweltauflagen zu zwingen. Wer als Hersteller mit
ausländischen Unternehmen konkurrieren muss, deren Lohn- und
Betriebskosten um 50 bis 95 % niedriger liegen, hat langfristig keine
reelle Überlebenschance.
Die übermächtige Kapitallobby weiß das nur zu genau.
Ihr Ausbeutungsprinzip und ihre Gewinnmaximierung beruht auf dem
ultraliberalen Ausbeutungsprinzip des Zollfreihandels. In den letzten
Jahren habe ich neugierig verfolgt, wie die internationalen Konzerne,
Spekulanten und Investoren ihr "Kapitalistisches
Ermächtigungsgesetz"
in GB zu verteidigen versuchen. Nun ist es raus. Sie tun es, indem
sie einen echten Brexit gar nicht erst zulassen.
Denn der Brexit würde entlarven, dass der Zollfreihandel mitsamt
seiner stetig gefeierten Freihandelszonen der absolute
Wohlstandskiller ist. Nicht nur in Großbritannien, sodern
eigentlich überall. Auch im deutschen "Exportwunderland" sind
die inflationsbereingiten Reallöhne
und Renten seit 1980 um 10 bis 20 % gesunken,
obwohl sich seit damals die Produktivität verdoppelt hat und
auch die Arbeitsbelastung kräftig gewachsen ist.
2.
Entschlackung der Bürokratisierung und Gesetze!
Fleißige
EU-Bürokraten und Wichtigtuer haben ihre Mitgliedsländer
mit zigtausenden Gesetzesseiten regelrecht zugemüllt. Welches
mittelständische Unternehmen ist ohne kostenträchtige
juristische Fachabteilung noch imstande, alle sich ständig
ändernden Vorschriften zu befolgen?
Die Gesetzestexte sind so komplex, dass in Deutschland viele bauliche
Großprojekte kaum noch durchführbar sind, sich die
Bauphasen ewig hinauszögern, während die Baukosten
explodieren (Beispiele: Berliner Flughafen, Stuttgarten Bahnhof,
Hamburger Elbphilharmonie und unzählige öffentliche Bauten,
Straßen und Autobahnen, die seit Jahrzehnten in der
Planungsphase verharren. Ich denke, dass Deutschland in dieser
Hinsicht leider kein Sonderfall ist und Großbritannien mit
ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.
3.
Zuwanderungsbegrenzung!
Die
EU garantiert die Niederlassungsfreiheit. Das heißt,
Europäer aus den Niedriglohnländern dürfen sich in die
europäischen Sozialparadiese begeben und dort ihr Heil suchen.
Die Wirtschaft reibt sich dann vor Freude die Hände, weil die
eingewanderten
Dumpinglöhner das Lohnniveau drücken.
Leidtragende dieser Völkerwanderungen sind die Gastländer,
deren Aufwendungen für den Sozialstaat ausufern. Leidtragende
sind aber auch die Billiglohnländer, weil sie
bevölkerungsmäßig ausbluten und den Verlust ihrer
Eliten schwerlich verkraften können.
Kann
es wegen Nordirland keinen echten Brexit geben?
Die
Brexitgegner behaupten das. Aber ist es auch glaubwürdig?
Können Briten und Iren tatsächlich keine gemeinsame Grenze
bilden?
Da haben diese beiden Inselstaaten lediglich eine einzige kleine
Landesgrenze - und da kann es partout keinen Frieden geben? In der
heutigen Zeit der Freundschaft, Solidarität und Aufklärung?
Deutschland hat neun Anrainerstaaten und keinerlei Probleme damit.
Obwohl sich seine Grenzen durch die Kriege häufig (zu seinem
Nachteil) arg verschoben haben. Das Eingeständnis, mit Irland
keine friedliche EU-Außengrenze hinzubekommen, wäre ein
absolutes Armutszeugnis.
Mut
zur Veränderung!
Die
Kapitallobby versucht (wieder einmal) mit unlauterer Panikmache ihre
Pfründe zu verteidigen. Zentral geht es ihr dabei um die
Beibehaltung des Zollfreihandels - denn nur der wahrt das
Grundprinzip menschlicher Ausbeutung. Dabei ist die Argumentation der
EU- und Kapitallobbyisten lächerlich. Sie beruht auf
Täuschung und kurzsichtigem Geradeausdenken.
Was geschieht wirklich, sollte GB aus der Zollunion ausscheiden?
Klar: die britischen Exporte werden dann in der EU verzollt, sind
also schwerer absetzbar. Gleichzeitig gibt es aber auch eine
Gegenreaktion, EU-Importe müssen verzollt werden. Wenn wir
einmal auf die Autobranche schauen, würden
die Briten zwar weniger Autos ausführen, dafür aber mehr
eigene Fahrzeuge im Inland absetzen. Und natürlich würde
sich auch ihre Zulieferkette langfristig verkürzen. Es
würden wieder mehr Bauteile in inländischen Fabriken
hergestellt. Sehr wahrscheinlich würden in Großbritannien
nach Abschluss des Wandlungsprozesses in der Autobranche weit mehr
Fachkräfte beschäftigt werden als jemals zuvor.
Aber die Automobilbranche ist
nur ein Produktionsbereich von vielen. Entscheidender sind die vielen
Branchen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte in GB weitgehend
ausgestorben sind. Und das nicht etwa, weil deren Ingenieure und
Forschungsabteilungen unfähig waren, sondern allein aus
Kostengründen! Wegen
des europa- und weltweit grassierenden Lohn-, Sozial,- Umwelt- und
Steuerdumpings!
Dieser schleichende Exodus der meisten Branchen im
Konsumgüterbereich war hauptsächlich Folge des naiven
Zollabbaus. Gäbe es wieder angemessene Zölle (am besten
weltweit), könnten in GB wieder TV-Geräte, Kameras,
Computer, Büromaschinen, Haushaltgeräte, Möbel,
Textilien, Schuhe usw. in herausragender Qualität zu
konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden.
Übrigens gehen die positiven Folgen einer allgemeinen, schrittweise erfolgenden Zollanhebung weit über die hier geschilderten Abläufe hinaus. Auch der unkontrollierbar gewordene weltweite Finanz- und Kasinokapitalismus sowie deren hochbrisante Billiggeldschwemme sind schließlich Auswüchse des Freihandelswahns.
Die
EU wird sowieso zerfallen!
Kann
ein realistisch eingestellter Mensch davon ausgehen, dass die
antisolidarische, antidemokratische EU auf Dauer bestand hat? Eine
solche Annahme wäre mehr als naiv. Man sieht doch schon, was
allein der Euro als Gemeinschaftswährung so alles anrichtet.
Wenn also der Brexit tatsächlich abgewürgt oder ein
Scheinbrexit hingelegt wird, lösen sich die Probleme nicht
auf.
In 20 Jahren, dessen bin ich mir sicher, kann und wird es die
Europäische Schicksalsgemeinschaft nicht mehr geben. Der Zerfall
ist unabwendbar, weil die inneren Widersprüche in der EU einfach
zu groß sind. Die massiven Probleme stauen sich immer weiter
auf. Deshalb sollte Großbritannien die Chance nutzen und die EU
verlassen, bevor es zum Crash kommt. Die Regierung sollte das
Plebiszit des Volkes respektieren. Tut sie es nicht, gibt sie der
Kapitalllobby wieder einmal nach, wird sich auch die Spaltung in der
britischen Gesellschaft schwerlich auflösen
können.
Manfred Julius Müller, D-24941 Flensburg, 16. November 2018
Man kann den Brexit auch verdummen (unabsichtlich oder absichtlich)! Indem man notwendige Anpassungs-Reformen torpediert und ungeniert am zollfreien Dumpingwettbewerb festhält. Nichts wäre für die mächtige EU-Pfründe-Lobby schöner als ein vermeintliches Scheitern des Brexits.
"Die
britische Industrieproduktion würde zusammenbrechen
..."
Auch in den deutschen Medien wurde schon im Vorfeld des Plebiszites
vor den schlimmen Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens
gewarnt. Die Prognose: Der dann von den EU-Ländern erhobene
Einfuhrzoll würde britische Waren zu teuer machen.
Ausländische Investoren würden daraufhin ihre Fabriken auf
der Insel schließen und sie auf den europäischen Kontinent
verlagern. Zwar wurde beiläufig eingeräumt,
Großbritannien könne eventuell ebenso wie die Schweiz
Zoll-Sonderabkommen mit der EU aushandeln. Aber dies sei, so wurde
geargwöhnt, sehr kompliziert und zöge manche Nachteile mit
sich.
"Der
EU-Austritt Großbritanniens würde die Finanzmetropole
London schwächen!"
Die
Propagandamaschinerie der EU-Fanatiker lief auf Hochtouren. Man
warnte nicht nur (mit unredlichen Argumenten) vor dem "völligen
Niedergang" der britischen Industrie, man prophezeite auch
verheerende Folgen für den Londoner Finanzmarkt.
Tatsächlich kann es sein, dass die Bedeutung Londons als
Finanzzentrum schwindet (ausgemacht ist das noch lange nicht). Aber
sollte sich die Mutmaßung bewahrheiten - was wäre so
schlimm daran?
Derzeit sind die Finanzmärkte völlig aufgebläht und
überdimensioniert! 95 Prozent aller Finanztransaktionen
dienen nur noch der Spekulation, sind also unproduktiv.
Sie sind damit eher ein Krebsgeschwür des Kapitalismus -
zum Nachteil jeder Volkswirtschaft.
Dieser Finanzsektor hat sich nur deshalb in New York und London so
absurd etabliert, weil die USA und Großbritannien einen
Ersatz brauchten für den Niedergang ihrer industriellen
Basis. Die Aufblähung des Finanzsektors machte zwar weltweit
einige Millionen Spekulanten, Trader, Anlageberater, Investmentbanker
usw. reich - aber ganz auf Kosten der Bevölkerung und der
Realwirtschaft.
"Die
Importzölle auf EU-Waren würde den Briten Kaufkraft
rauben!"
Um
ein positives Ausstiegs-Exempel auf jeden Fall zu verhindern, wurden
mit allen Registern Ängste geschürt. Als gewichtiges
Einschüchterungs-Argument diente die Behauptung, durch die
britischen Importzölle würde alles teurer und die Kaufkraft
der Briten würde abnehmen.
Doch auch derlei Befürchtungen sind nichts als Nonsens. Denn
Zolleinnahmen verschwinden schließlich nicht im Nirwana.
Sie ermöglichen vielmehr die Absenkung lohnabhängiger
Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Dies senkt die
Lohnkosten und stärkt somit die Konkurrenzfähigkeit
gegenüber dem Ausland.
Die
heilsamen Gegenkräfte werden ignoriert!
Doch
die düsteren Prophezeiungen der um ihre Pfründe bangenden
EU-Lobby entbehrte jeder Logik. Selbst wenn es nicht zu bilateralen
Zoll-Sonderabkommen kommen sollte, wäre der Brexit für die
britische Wirtschaft ein Segen! Denn die dann vorhandene
EU-Unabhängigkeit würde ungeahnte Kräfte
freisetzen. Sollten die EU-Staaten auf britische Waren ihre
Zölle aufschlagen, kann die britische Regierung in gleicher
Weise kontern. Importe aus der EU werden in Großbritannien dann
also teurer! Das wiederum bedeutet: Die britische Industrie wird
konkurrenzfähiger! Es wird sich dann wieder lohnen, viele
Konsumartikel im eigenen Land herzustellen.
Großbritannien
entzöge sich somit zumindest teilweise (je nach Höhe der
Einfuhrzölle) sowohl dem innereuropäischen als auch dem
globalen Lohn-, Steuer-, Sozial- und Umwelt-Dumpingwettbewerb.
Was wäre falsch daran? Den Briten kann also wirtschaftlich gar
nichts Besseres passieren, als aus dem unfairen europäischen
Pseudo-Binnenmarkt auszuscheren.
Der
europäische Binnenmarkt existiert nicht wirklich!
Was
bei all den halbklugen Reden über die EU immer wieder
verheimlicht oder fehlgedeutet wird: Ein
echter EU-Binnenmarkt existiert gar nicht!
Die
grundsätzlichen Anforderungen gleiche
Bruttotariflöhne Fehlanzeige gleiche
Steuern Fehlanzeige gleiche
Sozialgesetze Fehlanzeige gleiches
Rechtswesen Fehlanzeige gleiche
politische Strukturen Fehlanzeige gleiche
Muttersprache Fehlanzeige gleiche
Amtssprache Fehlanzeige Zollfreiheit ja
an einen echten Binnenmarkt
werden nur in einem einzigen Punkt
erfüllt:
Bis
auf den letzten Punkt werden also alle Anforderungen eines echten
Binnenmarktes in keinster Weise erfüllt. Der EU-Binnenmarkt
entpuppt sich somit als Mogelpackung, als trügerische
Illusion, als Fata Morgana. Ein echter EU-Binnenmarkt
böte wirtschaftliche Vorteile - aber die jetzige Konstruktion
kann nicht funktionieren. Sie ist unsinnig und
widersprüchlich - mit einem Wort: idiotisch.
In 60 Jahren ist es nicht annähernd gelungen, in diesem
zentralen Punkt weiterzukommen. Weil ein echter Binnenmarkt nun
einmal einen homogenen Einheitsstaat voraussetzt, den die meisten
EU-Länder aber strikt ablehnen.
2.
Die Auswirkungen eines EU-Austritts Großbritanniens auf die
Europäische Union
Nun
verband sich die Existenzberechtigung der EU bisher stets mit dem
Versprechen von Wohlstand, Freiheit und Frieden. "Ein Land wie
Großbritannien werde ohne EU-Anbindung wirtschaftlich
untergehen und weltpolitisch nicht wahrgenommen." So jedenfalls
lautet die amtliche Wohlstandstheorie, die jeglichen Zweifel an der
EU im Keim ersticken sollte.
Wenn
der Brexit zum Präzedenzfall wird ...
Der
Supergau für die mächtige EU-Lobby und die zigtausend
hochdotierten EU-Angestellten wäre eine wirtschaftliche
Wiederbelebung Großbritanniens nach erfolgtem EU-Austritt. Man
stelle sich vor, Großbritannien würde als
unabhängiger souveräner Staat die Massenarbeitslosigkeit
überwinden und das Staatsdefizit abbauen. Und die
inflationsbereinigten Nettolöhne und Renten würden nach
einer über 30jährigen Periode des schleichenden
Niederganges auf einmal wieder spürbar anziehen.
Wie
will man die Kontinental-Europäer dann noch bei der Stange
halten?
Wie
will man sie dazu bringen, die EU und den geheiligten
"Europäischen Binnenmarkt" (den es in Wahrheit gar nicht gibt -
siehe oben), weiterhin als Voraussetzungen für den Wohlstand
anzuerkennen? Das ganze Kartenhaus der Lügen und Propaganda
würde in sich zusammenfallen und andere stressgeplagte
EU-Völker werden dem britischen Beispiel folgen
wollen.
So
könnte der EU-Austritt Großbritanniens das Ende der
Europäischen Union einleiten.
Die Profiteure der EU (allen voran die 50.000 EU-Bürokraten)
müssten um ihre Pfründe bangen. Und die etablierten
Parteien würden die zweite Säule ihrer lukrativen
Postenschacherei verlieren. Eine schreckliche Vorstellung für
die Betroffenen - aber ein Segen für alle aufrechten
Europäer, denen es wirklich um das Wohl der Menschen
geht.
Der
Brexit wird allen Europäern die Augen öffnen.
Wenn Großbritannien zu seiner alten
Unabhängigkeit und Stärke zurückgefunden hat,
ist der Nimbus einer wohlstands- und friedensstiftenden EU
einfürallemal dahin.
Die
Situation im Dezember 2014: Nach einer Umfrage des Instituts
OpinionWay würden 42 % der Briten für einen Austritt aus
der EU stimmen, während nur 37 für einen Verbleib
votierten. Das echte Referendum soll spätestens bis Ende 2017
stattfinden.
Bei den Niederländern sprachen sich 39 % für und 41 % gegen
einen Austritt aus der EU aus. In Deutschland würden nur 22 %
der Bundesbürger einen EU-Austritt begrüßen.
Angesichts der jahrzehntelangen einseitigen Dauerpropaganda zugunsten
der EU ("Deutschland
profitiert ganz besonders von der EU und dem Euro")
kann die breite deutsche Akzeptanz der EU aber kaum
verwundern.
Die Situation im Mai 2016, also einen Monat vor dem Referendum:
Ist das die
vielbeschworene Pressefreiheit? Einschüchterung
der britischen Bevölkerung... Die Zeitungsmacher
sehen es offenbar als ihre Christenpflicht, mit dreisten
Behauptungen die zweifelnde Bevölkerung zu verunsichern
und einzuschüchtern. So prophezeien sie unter anderem
für den Fall eines Brexits einen wirtschaftliches
Rückgang von 6 %, natürlich begleitet von
einem drastischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Und
einen Preisverfall bei den Immobilien von 18 %
weissagen sie auch schon. Und ja sicher: Die Gefahr eines
Krieges in Europa wird sich durch den Brexit auch
erhöhen. Ich habe mir in
England am 23. 5. 2016 die Tageszeitungen genau angeschaut -
die Stimmungsmache gegen den Brexit war allgegenwärtig.
Kaum ein Katastrophenszenario wurde ausgelassen, um die
Leser einzuschüchtern. Erstaunlich, dass nicht auch
noch behauptet wurde, die britische Insel würde im
Falle eines Brexit im atlantischen Ozean
versinken. Was haben
Volksabstimmungen einen Wert, wenn die Bevölkerung
derart massiv beeinflusst wird? Nur einmal, in der
Schweiz, hat bislang die systematische Panikmache nicht
funktioniert. Trotz aller Unkenrufe und
Weltuntergangsszenarien haben die Schweizer einst tapfer
gegen den EU-Beitritt votiert. Hintergrund:
Die
Angst der britischen Bauern vor dem Brexit!
Einen Monat
vor dem entscheidenden Brexit-Referendum am 23. 6. 2016
gehen die britischen Zeitungstycoone so richtig zur Sache.
Auf den Titelseiten ihrer meinungsbildenden
Boulevardblätter wird in aggressivster Weise gegen den
drohenden Brexit gewettert. Nichts scheint mehr heilig! Von
einer sachlichen Auseinandersetzung ist man Lichtjahre
entfernt.
Klar doch, das solche Hiobsbotschaften Ängste
schüren. Ich halte diese Vorhersagen übrigens
für kriminell und vollkommen unrealistisch. Eine
Abkoppelung vom lähmenden Brüsseler
Bürokratiemonster kann sich am Ende nur positiv
auswirken - wer das Gegenteil behauptet ignoriert die
Gesetze der Logik.
Hier zeigt sich wieder einmal, wie schwer es ist, gegen
die Dominanz des Großkapitals anzukommen. Mit den in
ihrem Besitz befindlichen Medien können sie die Meinung
ihrer Leser weitgehend manipulieren und fast alles
durchsetzen oder verhindern, was nicht dem Nutzen der
Konzerne oder des Großkapitals dient.
Und? Ist die Schweiz danach untergegangen bzw. zur
Bedeutungslosigkeit verkommen? Das genaue Gegenteil ist der
Fall! Trotz des schwierigen Umfelds, umzingelt von einer
dahinsiechenden EU mit ausuferndem Währungsdumping,
geht es der Schweiz heute besser denn je.
Nach
dem Referendum:
Die
Vernunft hat gesiegt,
die Ignoranten haben verloren!
Der
23. Juni 2016 wird in die Geschichte eingehen als
Glückstag - sowohl für Großbritannien als auch
für Europa. Denn mit diesem Datum hat sich endlich ein Volk von
der Brüsseler Bevormundung losgesagt. Mittel- und
langfristig wird auch der glühendste EU-Fanatiker
eingestehen müssen, dass die EU ein ewiger Unruheherd und
Wohlstandskiller ist.
Die britische Wirtschaft kann nunmehr, befreit von
bürokratischen Hemmnissen und über Zölle verschont vom
perversen ausländischen Lohn- und Steuerdumping, zu neuem
Leben erwachen.
Damit wird hoffentlich auch wieder mehr Ehrlichkeit und Redlichkeit in die leidige EU-Debatte gebracht. Auf die trügerische Illusion vom segensreichen "EU-Binnenmarkt" (den es in Wahrheit ja gar nicht gibt - siehe oben) werden immer weniger Menschen hereinfallen.
Die
EU spaltet Europa!
Auch
die verklärende Friedensrhetorik verliert mehr und mehr ihre
Glaubhaftigkeit. Immer mehr Menschen begreifen inzwischen: Hätte
es die EU nicht gegeben, wäre der Ukraine-Krieg gar nicht
erst entbrannt.
Und nun wollen Schottland und Nordirland auf Biegen und Brechen
eigenständig werden und ihr seit Jahrhunderten Vereinigtes
Königreich zum Little-Britannien degradieren. Auch hier stellt
sich die Frage: Gäbe es derlei Separationsbestrebungen auch
ohne die "friedensstiftende" EU? Eine Abtrennung vom Basisland
erwägt man doch nur, weil man sich im Schoße der
europäischen Gemeinschaft geborgen fühlt.
Aber
es geht noch weiter: Die Spaltung zieht sich durchs ganze Inselreich.
Bereits vor dem Votum hat die finanzstarke Pro-EU-Lobby
für den Fall ihres Scheiterns eine Petition für ein
zweites Referendum initiiert.
Welch ein schäbiges Ansinnen! Muss man nun auch noch nachtreten,
sich als schlechter Verlierer outen, die Demokratie mit
Füßen treten und sich über eindeutige Volksentscheide
hinwegsetzen? Pfui!
"Die
jungen Menschen haben für den Verbleib gestimmt!"
Für
den Brexit stimmten angeblich überproportional die älteren
und schlechter ausgebildeten Briten. Der ständige Verweis auf
dieses Abstimmungsverhalten soll uns sagen: Eher die Dummen und Alten
(die doch sowieso bald sterben) waren für den Brexit und
vermasseln der jungen, gebildeten Generation ihre Zukunft.
Man
kann diese Analyse natürlich auch ganz anders deuten:
Die älteren Briten, die noch die guten Vor-EU-Zeiten gekannt
haben und leidvoll den Exodus der britischen Industrie erdulden
mussten, die mitansehen durften, wie zigtausende Fabriken aufgrund
des Zollabbaus in Billiglohnländer verlagert wurden - diese
leidgeprüften Zeitzeugen wissen aus eigener Erfahrung, was die
EU angerichtet hat.
Den
jungen Menschen dagegen fehlen diese eigenen Erfahrungswerte.
Deren Haltung wurde geprägt von der meist einseitigen
EU-Propaganda in den Schulen und Universitäten.
Jungakademiker sind noch voller Hoffnung und träumen aufgrund
ihrer langen, teuren Ausbildung von einer steilen Karriere, zumindest
aber von einem unbeschwerten Leben im gehobenen Wohlstand. Erst in
zehn oder zwanzig Jahren würden viele von ihnen geläutert
und desillusioniert ganz anders denken. Weil (pauschal betrachtet)
der zollfreie Dumpingwettbewerb nun einmal keine rosigen Aussichten
bietet.
"Die
Populisten haben gewonnen!"
Wissen
Sie übrigens, was ein Populist ist? Die Antwort ist eigentlich
ganz einfach: Ein Populist ist, wer sich gegen die EU
ausspricht. Wer für die EU ist, darf sich dagegen als
weltoffener, intelligenter Gutmensch betrachten. So oder ähnlich
jedenfalls versucht es das EU-Establishment darzustellen.
Weil ich mich über das arrogante Resümee "Die Populisten
haben gewonnen!" ärgere, habe ich als Retourkutsche mit der
weiter oben verwendeten Überschrift "Die
Vernunft hat gesiegt, die Ignoranten haben verloren!" gekontert.
Wobei mein Spruch, denke ich, weit mehr gerechtfertigt ist als der
dumme Populistenvorwurf. Denn meine Thesen lassen sich
ausführlich begründen. Näheres finden Sie in meiner
Kurzabhandlung "Wir
müssen Europa besser erklären!"
- oder aber ausführlich in meinem unten aufgeführten Buch.
Anfechtung
des Volksentscheids, weil Brexit-Befürworter gelogen haben.
Kostet die
EU den Briten 350 Millionen oder nur 100 Millionen Euro
wöchentlich? Weil angeblich das Brexit-Lager mit falschen Zahlen
argumentiert hat, fordern die EU-Befürworter eine Wiederholung
des Referendums. Ein solches Ansinnen scheint allerdings schon
deshalb lächerlich, weil die mächtige EU-Lobby mit ihrer
beispiellosen Angstkampagne weit mehr gesündigt hat.
Doch
analysieren wir ruhig einmal die Zahlen!
Selbstverständlich
darf man nicht nur die direkten britischen Überweisungen an die
EU ins Feld führen, es müssen auch die Rückflüsse
gegengerechnet werden. Wobei sich aber die Frage der
Nützlichkeit dieser Subventionen stellt. Subventionen gelten
nicht zu Unrecht als Krebsgeschwür der Marktwirtschaft. Weil
sie folgenschwere Fehllenkungen und Fehlinvestitionen hervorrufen. Im
ungünstigsten Fall schaden sie weit mehr als sie nutzen.
Es gibt da leider ein Wahrnehmungsdefizit: Wenn es um Korruption und
Bestechung geht, weiß jedermann um die Folgen dieser
Auswüchse. Bei Subventionen aber (die ähnlich
kontraproduktive Kräfte freisetzen können) ist dieses
Unrechtsbewusstsein nicht vorhanden. Es wäre töricht,
Subventionen blindlings auf der Habenseite zu verbuchen. Denn ihr
wahrer Wert ist fragwürdig, nicht einschätzbar.
Was dagegen bei einer fairen Bilanzierung bestimmt ins Gewicht fällt sind die enormen Aufwendungen für die Bürokratie, die Aufblähung des Verwaltungsaufwandes. Niemand kann diese Kosten seriös beziffern. Doch anzunehmen ist, dass allein schon diese Aufwendungen die strittige Summe von 50 Millionen Euro täglich überschreiten.
Doch damit sind wir mit der Abrechnung noch lange nicht am Ende. Der überflüssige Warentourismus, den die EU verursacht, schädigt nicht nur nachhaltig die Umwelt des Inselstaates, sie beeinträchtigt auch die Gesundheit der dort lebenden Menschen. Wie will man das alles aufrechnen?
Aber es geht ja
noch weiter. Die "internationale
Arbeitsteilung"
ist im höchsten Maße ineffizient. Sie rechnet sich
für die Hersteller nur wegen des extremen Lohn- und
Steuergefälles.
Die absurden Lohnunterschiede sind es, die verantwortlich sind
für die Schließung von zigtausend Fabriken in
Großbritannien, verantwortlich sind für die scheinbar
unüberwindbare Massenarbeitslosigkeit, die millionenfachen
prekären (unterbezahlten) Arbeitsverhältnisse, für
sinkende Löhne und Renten.
Wer also meint, 50 Millionen Euro an Kosten für die EU seien zu hoch gegriffen, der hat die wahren Dimensionen des EU-Debakels nicht erkannt. Tatsächlich dürfte der Schaden, den die EU in Großbritannien anrichtet, eher bei täglich einer Milliarde Euro liegen.
"Einen
souveränen Nationalstaat kann es heute gar nicht mehr
geben!"
Ich finde
es beschämend, wie ausgewiesene "EU-Experten" vor die Kamera
treten und immer wieder frech behaupten "souveräne Staaten in
der Größe Großbritanniens oder Deutschlands
könne es heute gar nicht mehr geben!".
Wie kommen diese Leute auf einen solchen Unsinn? Sind alle Staaten außerhalb der EU etwa nicht souverän? Haben deren Regierungen keine Macht mehr? Sind souveräne Staaten auf die "internationale Arbeitsteilung", Freihandelszonen und über 30 Freihandelsabkommen angewiesen? Wohl wissend, wie sehr doch der absurde, ineffiziente Warentourismus den Klimawandel vorantreibt und unsere Gesundheit, Natur und Umwelt schädigt?
Seit 1980 sinken
in den alten Industrienationen die Erwerbseinkommen und Renten.
Dieser paradoxe Niedergang müsste doch selbst den
größten Ignoranten und Schönredner stutzig
machen! Dies müsste doch ein Umdenken bzw. einen
Paradigmawechsel einleiten!
Da lamentieren angesagte Meinungsmacher im Fernsehen wie verbohrt
über neue Handelsabkommen, Wechselkurse, die Steigerung des
Exports usw. - obwohl man das alles doch gar nicht
braucht.
Ein Staat in der Größe Deutschlands wäre durchaus in
der Lage, den überwiegenden Teil seines Konsumbedarfs im Inland
herzustellen (sogar die durch die Planwirtschaft gestrafte kleine DDR
war dazu in der Lage). Der Welthandel könnte auf ein sinnvolles
Maß reduziert werden.
Auch die Briten müssen nach dem Brexit nicht reflexartig neue, komplexe und abhängig machende Verträge mit der Rest-EU aushandeln. Wozu das alles? Auch früher brauchte man derlei Abkommen nicht! Was ist das für ein "Freihandel", wenn nur noch Konzerne mit überdimensionierten Rechtsabteilungen daran teilnehmen können? Trotz höherer Zölle war der Welthandel vor einigen Jahrzehnten freier und unkomplizierter.
"Der
Brexit schadet allen!"
Es ist
schon atemberaubend, mit welcher Inbrunst und Selbstsicherheit
gestandene Politiker und Journalisten behaupten, der Brexit schade
ausnahmslos allen (sowohl in Großbritannien als auch in
der Rest-EU). Warum sind diese "Eliten" so überzeugt davon, dass
nur der exzessive Warenex- und Import zu Wohlstand führt?
Gibt es kein Vertrauen mehr in die Leistungsfähigkeit der
eigenen Volkswirtschaft?
Meint man
tatsächlich, ein Staat in der Größe
Großbritanniens wäre unfähig, seine TV-Geräte,
Haushaltswaren, Autos, Küchengeräte, Büromaschinen,
Handys, Textilien und Schuhe selbst herzustellen? Meint man, die
Ausbeutung der Arbeitssklaven in den Billiglohnländern sei
unabdingbar?
Wie kommt man auf
die Idee, auf eine hohe Exportquote, dem zollfreien Zugang zum
EU-Binnenmarkt und damit automatisch auch auf weltweit 33 weitere
verbindliche Freihandelsabkommen angewiesen zu sein?
80-90 % des Außenhandels erweisen sich nicht nur als
überflüssig, sondern auch als schädlich! Bei einem
weltweit angeglichenem Lohnniveau würde der Welthandel auf
10 bis 20 % seines heutigen Niveaus schrumpfen!
Ob der Brexit
erfolgreich verläuft, hat die britische Regierung jetzt selbst
in der Hand. Nutzt sie die Chance, das Land vom
innereuropäischen und globalen Lohndumping abzukoppeln? Wird sie
eine Re-Industriealisierung einleiten, indem sie dem globalen
Vernichtungswettbewerb über behutsam ansteigende Zölle eine
Absage erteilt?
Weitermachen wie bisher, alte EU-Handelsabkommen durch neue
Sondervereinbarungen zu ersetzen, wäre der absolut falsche
Weg. Das würde in der Tat wenig bringen, die aufgestauten
Probleme nicht lösen.
Katastrophal
wäre, wenn sich jetzt die Handlanger des Großkapitals
durchsetzen und dem U.K. eine neoliberale Politik aufzwingen
(Senkung der Kapitalertragssteuern, Sozialabbau usw.).
Mit einer neoliberalen Politik könnte die Kapitallobby nicht nur
ihre Urinstinkte ausleben, sie würde damit auch einen Erfolg des
Brexit vereiteln, den Zorn und die Enttäuschung der Briten so
richtig anstacheln, die vermeintliche Nützlichkeit der EU und
des Zollfreihandels unter Beweis stellen und die wachsende
EU-Kritik in ganz Europa im Keim ersticken. Hoffen
wir also, dass sich die Kapitallobby diesmal nicht
durchsetzt!
Würden
alle Nationalstaaten grundsätzlich
eine 30prozentige Importsteuer erheben,
wäre unsere Welt wesentlich humaner und
gerechter!
Natürlich
wird es einen Wandel geben!
Selbstverständlich wird es durch den Brexit eine wirtschaftliche
Veränderung geben. Das soll es schließlich auch. Das muss
es auch. Konkret bedeutet das: Weniger Export, vor allem aber auch
weniger Import! Der Wandel beendet unnötige
Abhängigkeiten! Er bewirkt eine Abkehr vom chaotischen,
undurchschaubaren, globalen Kasinokapitalismus und seinen kriminell
anmutenden internationalen Finanzverstrickungen.
Naturgemäß kommt es bei einer schrittweise durchgeführten Zollanhebung zu einem allmählichen Umbau der Volkswirtschaft. Autohersteller zum Beispiel werden dann wieder mehr für den heimischen Markt produzieren und weniger exportieren, werden Lieferketten verkürzen (viele Fertigungsmodule wieder in Eigenregie herstellen oder von inländischen Zulieferern beziehen). Und gleichzeitig wird sich allmählich eine neue heimische Textil-, Handy-, Kamera-, Computer-, Spielzeug-, Möbel-, Elektro- und Hausgeräteproduktion aufbauen. Ohne übermäßigen Konkurrenzdruck von außen!
Was ist schlecht daran? Dann braucht ein Nationalstaat wie Großbritannien auch keine Angst mehr haben vor der digitalen Revolution. Befürchtungen, vom Ausland abgehängt zu werden, sind dann irrelevant. Ein von der globalen Dumpingkonkurrenz unabhäniger Staat bestimmt das Tempo des technologischen Fortschritts weitgehend selbst. Zwar könnte sich das Innovationstempo dadurch verlangsamen - aber was hat die Hektik der Vergangenheit gebracht? Muss es denn wirklich alle 3 Wochen Updates für unsere Computerprogramme geben? Brauchen wir alle zwei Jahre ein neues Smartphone? Etwas längere Produktionszyklen, etwas mehr Ruhe und Besonnenheit kommen der Natur des Menschen sicherlich entgegen. Und es schont auch die Umwelt.
Schwarzseher und Verschwörungstheoretiker haben all diese Zusammenhänge offensichtlich immer noch nicht begriffen. Sie weigern sich beharrlich, jegliche Kausalität anzuerkennen.
Will
man absichtlich den Brexit scheitern lassen?
Wer will
überhaupt, dass der Brexit eine Erfolgsgeschichte wird?
Maßgebliche Leute wollen es offensichtlich nicht! Weil ein
Erfolg letztlich das Todesurteil für die EU bedeuten
würde! Und nur so ist wohl zu verstehen, wie verkrampft
über Übergangsfristen und neue Zollabkommen verhandelt
wird. Als ob es darum überhaupt geht!
Alte Bevormundungen durch neue Abhängkeiten zu ersetzen gibt
keinen Sinn. Ist man wirklich nicht imstande, sich einmal geistig
vom gewohnten Hamsterrad des Freihandels zu befreien? Ist man nicht
Willens darüber nachzudenken, wie positiv sich eine
unabhängige, von einengenden Freihandelsabkommen befreite
Volkswirtschaft entwickeln könnte?
Sollte man sich von alten Zwangsvorstellungen nicht lösen
können, kann man natürlich auch den Brexit vermasseln.
Läuft es darauf jetzt hinaus. Soll ein Scheitern provoziert
werden, damit die Briten den Brexit rückgängig machen
beziehungsweise baldmöglichst der EU wieder
beitreten?
Eine
kapitalgesteuerte britische Regierung wird sich für einen
weichen Brexit einsetzen! Sie wird eine Freihandelszone mit der EU
anstreben!
Warum? Weil die Kapitallobby eine höllische Angst vor der
Enttarnung ihrer Irrlehren hat! Nicht auszudenken, wenn die Welt aus
dem britischen Beispiel die heilsame Wirkung von Schutzzöllen
ablesen könnte.
Man
wird bald sehen, wie die Sache ausgeht. Kommt es zu einem weichen
Brexit, hat sich wieder einmal die Kapitallobby
durchgesetzt.
Nachtrag 1. Oktober 2019:
Die
Irrationalität der Backstop-Frage
Als
deutscher Staatsbürger kann ich nicht verstehen, wieso es
zwischen zwei zivilisierten Staaten keine feste Grenze geben darf.
Staatsgrenzen sind doch weltweit üblich. Wie kann man nur der
Republik Irland unterstellen, bereits mit einer einzigen Landesgrenze
überfordert zu sein? Wie kann man argumentieren, mit der
sichtbaren Grenzziehung eine "neue Terrorwelle"
heraufzubeschwören, den Frieden zu gefährden? Darf sich die
EU einer solchen Erpressungsidelogie beugen?
Im Übrigen scheint mir die Liebe der Iren zur EU keine echte
Herzensangelegenheit. Das EU-Lissabonabkommen z. B. wurde per
Volksabstimmung von der Mehrheit der Iren zunächst abgelehnt.
Das Referendum musste wiederholt werden, um die gewünschte
Akzeptanz zu erreichen.
Irland
lebt vom Steuerdumping!
Wie
groß wäre wohl der irische Zuspruch zur EU, könnte
Irland nicht über das parasitäre Steuerdumping
internationale Konzerne abfischen? Würde die EU, was eigentlich
ihre vorrangigste Pflicht wäre, ein EU-weites einheitliches
Besteuerungssystem durchsetzen, würde das irische
Wirtschaftsmodell nicht mehr funktionieren. Schon bei einer "harten"
(also eigentlich einer ganz normalen) Grenze zu Nordirland drohen dem
Inselstaat wirtschaftliche Einbußen (verliert deren
Steuerdumpingmodell an Bedeutung). Die abartige Backstop-Forderung
werte ich deshalb als rein egoistisches Anliegen der irischen
Regierung. Sie hat Angst um ihre Privilegien!
Also
liebe EU-Komissare: Verbietet endlich das Steuerschmarotzertum, sorgt
für einheitliche Steuern in Eurem Hoheitsbereich!
Dann
sortiert sich die EU ganz von allein. Dann ist für manche
Nutznießer des europäischen Steuer- und Lohndumpings die
EU nicht mehr attraktiv, trotz aller Subventionen und
Transferleistungen, die sie zusätzlich noch einkassieren. Eine
Europäische Union ohne einheitliches Steuersystem ist eine
Farce, ein Scheinidyll, das absolut keine Daseinsberechtigung
hat.
Diese Seite wurde auch ins Englische übersetzt: The political and economic consequences of an brexit
Wer meint, 27 inhomogene Staaten mit unterschiedlichsten Löhnen, Steuern, Sozialstandards und Sprachen in einem "Binnenmarkt" vereinigen zu können, hat vieles nicht verstanden!
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Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für
notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J.
Müller
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Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
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Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Erstveröffentlichung
Dezember 2012, Nachträge Mai/Juni 2016 und 2017.
Anmerkung:
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Bücher
von Manfred J. Müller
"Es
gibt zu unserer Politik keine Alternative!". Denkverbote,
Maulkörbe, Einschüchterung, Mobilisierung der Massen,
Rufmord - soll das die Demokratie des 21. Jahrhunderts sein?