Der ewige Traum von der europäischen Großmacht!
Schon
seit Jahrtausenden verfolgen machtbesessene Herrscher ihre
Großmachtgelüste. Noch immer wird zum Beispiel Alexander
der Große in den Schulen als großer Held und Eroberer
gefeiert, obwohl er doch eigentlich nur ein gewissenloser
Kriegstreiber und Raubmörder war.
Auch die nachfolgenden Galionsfiguren der Geschichte, wie zum
Beispiel Cäsar oder Napoleon, strebten nach Ruhm und
Selbstbestätigung. Das angestammte Territorium war ihnen nicht
genug - es musste (natürlich nur "zum Wohle des eigenen Volkes")
auf Biegen und Brechen erweitert werden.
Auch manchen derzeitigen Regierungschefs in der EU scheinen Großmachtsallüren den Verstand zu rauben. Sie sind beseelt von der Angst, die europäischen Staaten könnte "ihre Bedeutung und ihren Einfluss in der Welt einbüßen", würden sie sich nicht zusammenschließen. Wer fragt in dieser "dramatischen Situation" noch nach dem Willen und den Befindlichkeiten des Volkes?
Doch wäre es wirklich so schlimm, würden europäische Staaten oder Europa ihre einstige Vormachtstellung einbüßen? Europa stellt nun einmal nur noch sieben Prozent der Weltbevölkerung! Da erscheinen mir die ewigen Großmachtgelüste doch ein wenig anmaßend. Die Zeiten der europäischen Dominanz mit ihrer selbstherrlichen Kolonialpolitik sind gottseidank vorbei - nur fanatische Nationalisten werden dies bedauern.
Was wäre so furchtbar daran, wenn ein souveräner Staat über keine übergeordnete oder maßregelnde Geltung verfügt? Müssen sich die Schweiz oder gar Japan verloren vorkommen, weil sie in keiner Allianz oder Union eingebunden sind? Müssen diese Länder fürchten, von der übrigen Welt nicht mehr wahrgenommen zu werden? Ihre ureigensten Interessen können diese beiden Länder doch eigentlich wesentlich besser vertreten als ein Land wie Deutschland, dass sich mit 26 anderen Staaten mühselig abstimmen oder sich den Brüsseler Vorgaben beugen muss.
"Ohne
die EU würde Europa mächtig an Bedeutung verlieren!"
Deshalb
sind leidenschaftliche Hassprediger, die den alten Nationalstaaten
ihre Existenzberechtigung oder Überlebensfähigkeit
absprechen und penetrant den weiteren Ausbau der EU fordern (hin zur
wirtschaftlichen und politischen Union, also den Vereinigten Staaten
von Europa), in meinen Augen verkappte,
größenwahnsinnige EU-Nationalisten.
Der Satz "Europa würde sonst an Bedeutung verlieren" entlarvt die wahre Gesinnung der scheinbaren Gutmenschen, die im großen Stil Europa umkrempeln und den Wohlstand und die Steuergelder ihrer Untertanen europaweit umverteilen wollen (Schicksals-, Schulden- oder Transferunion). Und das alles, ohne die Bevölkerung jemals gefragt oder in die Entscheidung eingebunden zu haben!
In der parlamentarischen (repräsentativen) Demokratie Deutschland zum Beispiel spricht sich die Mehrheit der Bundesbürger trotz ununterbrochener gehirnwäscheartiger Propaganda gegen die EU und den Euro aus. Aber im entscheidenden Bundestag sitzt derzeit (2011) kein Abgeordneter, der ihre Meinung teilt oder gar unterstützt. Niemand fordert den Austritt aus der EU, selbst der Euro wird immer noch schöngeredet und als unverzichtbar dargestellt.
Was ist das für eine merkwürdige Demokratie, wenn in den entscheidenden Schicksalsfragen sich der Volkswille oder die Volksmeinung im Bundestag überhaupt nicht mehr widerspiegelt und es für den Wähler keinerlei Alternativen gibt (weil alle etablierten Parteien die Entnationalisierung, die EU und den Euro befürworten)?
Nachtrag 7. 3. 2024: Inzwischen gibt es eine Alternative (die AfD), aber die wird von allen Seiten boykottiert und als unwählbar dargestellt.
Weiterführender
Text:
Wäre
eine souveränes Deutschland nicht
überlebensfähig?
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Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für
notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J.
Müller
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Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Erstveröffentlichung
Juli
2011.
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred Julius Müller
Die
Demokratie lebt von der Gegenrede, nicht aber von Rufmord,
Parteiverboten und der Einschüchterung der
Wähler!