Der ruinöse Milchpreis muss nicht sein:
Kein Erbarmen mit den Landwirten?
Manfred Julius Müller
Wie
lange will der Staat diesem Vernichtungswettbewerb noch
Zuschauen?
Was
ist das für eine verrückte Zeit, in der wir leben!
Nahrungsmittel sind immer noch das Wichtigste, was der Mensch zum
Überleben braucht. Aber für die Produzenten dieses
wertvollen Gutes hat der Staat außer einigen tröstenden
Worten kaum etwas übrig.
Seit
vielen Jahren schon sind die Milchpreise im Keller und decken
längst nicht mehr die Gestehungskosten. Inzwischen müssen
sich die Bauern mit 18 Cent pro Liter begnügen - das ist nicht
einmal mehr die Hälfte dessen, was zur Kostendeckung nötig
wäre.
Auch wer den Milchbauern keinerlei Entlohnung zubilligen mag - die
mickrigen 18 Cent reichen nicht einmal, die anfallenden Aufwendungen
für Futter, Tierarzt, Erhalt der Maschinen und des Hofes zu
begleichen,
Tag für Tag und Monat für Monat macht der durchschnittliche Milchbauer Verlust - solange bis er endlich aufgibt und seinen Hof verkaufen oder versteigern lassen muss.
Die
Mitglieder des Bundestages, unsere gewählten Volksvertreter,
sehen zwar das schreiende Unrecht, aber sie handeln nicht oder
extrem zögerlich.
Man sagt zu, günstige Kredite zu gewähren (aber mit einer
immer weitergehenden Verschuldung ist den wenigsten Landwirten
gedient), außerdem will sie den landwirtschaftlichen Diesel
für die Trecker stärker subventionieren (was zu weiteren
Marktverzerrungen führt) - aber das wars dann auch schon.
Wieder einmal sind unserer Regierung weitgehend die Hände
gebunden, weil die EU-Gesetze keine echten Hilfen
zulassen.
Der
ruinöse Milchpreis muss nicht sein:
Warum
wird nicht einfach ein Garantiepreis festgeschrieben?
Das
Selbstverständlichste von der Welt wäre doch, wenn der
Staat seinen Landwirten zumindest das wirtschaftliche Überleben
ermöglicht.
Das könnte in diesem Fall darauf hinauslaufen, einen amtlich
ermittelten Gestehungspreis (in diesem Fall ca. 36 Cent pro Liter
Rohmilch) als Mindestpreis per Gesetz festzuschreiben. Dieser
Milchpreis wäre dann also Pflicht, den müssten die
Molkereien ihren Lieferanten zugestehen.
Der
Garantiepreis würde dazu führen, dass sich im Handel ein
Milchpreis von 70 bis 80 Cent einpendeln würde. Aber wäre
das die Katastrophe, darf man den Konsumenten einen fairen Milchpreis
nicht zumuten?
Dabei ist es doch so, dass auch Konsumenten darauf bedacht sind,
ordentlich entlohnt zu werden. Kein Konsument würde auf die Idee
kommen, in seinem Hauptberuf umsonst zu arbeiten oder gar noch Geld
mitbringen zu müssen (wie man es von den Milchbauern
erwartet).
Nun wird man mit Recht einwenden, dass ein garantierter Milchpreis geradewegs zu einer Milchschwemme führt - die Produktion würde am Bedarf vorbei in die Höhe schießen.
Aber auch diese Probleme ließen sich lösen und hat man sie bereits in der Vergangenheit per Quotenverfahren bewältigt. Sicherlich gibt es noch bessere Methoden der Regulierung. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass bei einer dauerhaften Überproduktion den Milchbauern nur für 80 oder 90 Prozent der im Vorjahr abgelieferten Menge ein Milchgrundpreis von 40 Cent pro Liter zugestanden wird - für die darüber hinaus abgelieferte Menge könnte man den Preis halbieren.
Somit
hätte jeder Milchbauer ein Eigeninteresse,
Überkapazitäten zu vermeiden. Der Anteil der voll bezahlten
Milch könnte je nach Marktlage variieren - ist der Überhang
erst einmal abgebaut, könnten im folgenden Jahr 100 oder gar 105
Prozent der Vorjahresmenge voll bezahlt werden.
Damit wäre die Produktion immer dem Konsumverhalten
anpassbar, die Milchbauern hätten eine solide
Kalkulationsbasis und ihr verdientes Auskommen.
Der
ruinöse Milchpreis muss nicht sein:
Milchimporte
brauchen wir nicht!
Die
Milch ist nun einmal ein schnell verderbliches Gut und deshalb darf
sie auch nicht den normalen marktwirtschaftlichen Dumpinggesetzen
unterliegen. Der Bestand unserer Landwirtschaft muss erhalten werden
- unser Staat darf nicht von Importen abhängig sein.
Immer noch wächst die Weltbevölkerung und die Schäden des Klimawandels sind nicht vorhersehbar. Wer weiß, ob wir in Notzeiten tatsächlich aus Nachbarländern dringend benötigte Nahrungsmittel erhalten würden und wer weiß, ob die Bevölkerung den Preis für die importierte Ware dann aufbringen könnte.
Im
letzten Jahrhundert gab es in Deutschland gleich drei
langjährige Hungersnöte mit Hunderttausenden Todesopfern
und es fehlte auch damals das Geld, Nahrungsmittel aus dem Ausland
aufzukaufen.
Zugegeben hingen die damaligen Nöte mit den beiden Weltkriegen
und der Weltwirtschaftskrise 1929 zusammen, aber die heutigen
Faktoren (Überbevölkerung und Klimaveränderung) sind
in ihren Auswirkungen vielleicht noch tiefgreifender und
langfristiger (wer weiß das schon).
Was ich damit sagen will: In der Not ist das Ausland kein verlässlicher Partner (weil dort zunächst die eigene Bevölkerung versorgt werden muss). Wir bilden uns heute ein, auf eine eigene Nahrungsmittelversorgung in Deutschland verzichten und unsere Landwirte in den Ruin treiben zu können. Diese an den Tag gelegte Gleichgültigkeit könnte sich noch einmal bitter rächen.
Wo
bleibt die Gerechtigkeit?
Überall
gehen Arbeitnehmer auf die Straße um höhere Löhne
durchzuboxen. Gerade sind es die Kindergärtnerinnen, die mehr
Geld wollen und für ihre Forderungen auch reichlich
Unterstützung seitens der Medien und Politik erfahren.
Provokant heißt es, was uns die Betreuung unserer Kinder wert
ist und wie anstrengend doch dieser Beruf sei (eine
Kindergärtnerin mit Realschulreife verdient etwa so viel wie
eine approbierte Apothekerin).
Aber
was ist mit unserer zukünftigen Ernährung - ist uns die
weniger wert?
Und ist der Beruf des Milchbauern nicht anstrengend
(80-Stunden-Woche, nie Urlaub, keine Zeit für Krankheiten usw.)?
Viele Milchbauern wären froh, wenn sie bei doppelter Arbeitszeit
auch nur die Hälfte dessen verdienen würden wie eine
Kindergärtnerin.
Nicht einmal Erwerbslose mag man finanziell so abstrafen wie die Milchbauern, wobei letztere auch noch das unternehmerische Risiko tragen und für ihre soziale Absicherung (Krankheit, Rente) selbst aufkommen müssen.
Nicht
nur der Milchpreis ist im Keller...
Auch
wenn in dieser Abhandlung nur von den Milchbauern die Rede ist, so
geht es doch auch vielen anderen Landwirten kaum besser. Denn auch
die Getreide- und Fleischpreise sind im Keller - vor allem wegen der
offenen (zollfreien) Märkte und der vielen EU-Vorschriften.
Während
auf dem Weltmarkt Rohstoffe wie Öl und Metalle begehrte
Spekulationsobjekte sind und durch Marktmanipulationen zuweilen in
astronomische Höhen getrieben werden, verhält es sich bei
Nahrungsmitteln genau umgekehrt - die Weltmarktkonkurrenz drückt
die Preise für verderbliche Waren immer tiefer - nicht zuletzt
weil die Wettbewerbsbedingungen extrem unterschiedlich sind.
In vielen Staaten wird die Landwirtschaft nach Herzenslust
subventioniert, sind die Erträge wegen klimatischer und
topographischer Gegebenheiten günstiger, arbeiten die
Erntehelfer für wenige Cent die Stunde.
Gewiss,
irgendwann werden die Nahrungsmittel knapp und die Preise
kräftig in die Höhe schnellen - aber von diesem Boom haben
die heutigen deutschen Landwirte nichts mehr, sie sind in der
großen Mehrzahl dann schon längst pleite.
Ihre Nachfolger werden hauptsächlich das anbauen, was ordentlich
Geld bringt (zum Beispiel Biomasse für die Energieerzeugung).
Spekulanten und Großgrundbesitzern ist es oft egal, ob im
Ernstfall die Nahrungsmittel-Grundversorgung der Bevölkerung
funktioniert oder nicht - Hauptsache die Kasse stimmt.
Notprogramme
für die Konzerne...
In
der aktuellen Wirtschaftskrise kann einmal mehr beobachtet werden,
wie schnell und unbürokratisch der Staat eingreifen kann, wenn
er es dann will und für notwendig erachtet. Für die
spekulationsgeilen Banken, die Zigmilliarden Euro verzockt haben,
wurde quasi über Nacht Geld bereitgestellt. Konzerne wie Opel
und Arcandor dürfen ebenfalls auf staatliche Unterstützung
hoffen.
Aber
die Landwirte haben eine sehr schwache Lobby, denen auch noch die
akuten Verbraucherinteressen gegenüberstehen. Heute gibt der
Durchschnittshaushalt nicht einmal mehr 10 Prozent seines Einkommen
für Nahrungsmittel aus - aber selbst dies scheint vielen noch zu
viel.
In den letzten 50 Jahren musste die Hälfte der Landwirte ihren
Hof aufgeben, die "Überlebenden" haben meist nur mit
äußerstem Arbeitseinsatz der gesamten Familie bei
zunehmender Verschuldung durchgehalten.
Unsere Gesellschaft bereichert sich auf Kosten der Landwirtschaft -
und alle schauen zu.
Nachtrag,
19. 8. 2009:
Freitod
auf dem Hof:
Milchpreis ließ Bauern verzweifeln
Gerade
lese ich, dass vor einigen Tagen zwei Milchbauern aus meinem
Bundesland sich das Leben genommen haben. Der eine war 40 Jahre alt,
der andere 47 Jahre. Beide hinterlassen sie Frau und Kinder, beide
handelten sie unabhängig voneinander.
Als
beim Börsenkrach 1929 sich einige Geschäftsleute und
Spekulanten aus dem Fenster stürzten, sorgte das für
weltweites Aufsehen.
Wenn heute Landwirte aus wirtschaftlichen Gründen in den
Selbstmord getrieben werden, interessiert es keine Sau. Oft ist den
Lokalzeitungen ein solcher Freitod nicht mal eine kleine Meldung
wert.
Weitere
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(Folge
7)
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von staatlichen Institutionen, Global Playern, Konzernen,
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Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der Kapitallobby dirigiert,
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sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller (unabhängiger,
parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
"In
den Industrienationen wird es schon bald einen Wettkampf um
ungelernte Arbeitskräfte geben!"
(Stimmt
das?)
"Die
Deutschen haben vom Holocaust gewusst, die Alliierten aber
nicht!"
Stimmt das?
"Die
Würde des Menschen ist unantastbar."
(Stimmt
das?)
"Deutschland
hat kein Schuldenproblem, denn der EZB kann das Geld niemals
ausgehen!"
(Stimmt
das?)
"Die
EU ist ein Friedensprojekt!"
(Stimmt
das?)
"Das
Flüchtlingsthema haben wir aus dem Bundestagswahlkampf
herausgehalten, denn es war kein Gewinnerthema
"
(Ist das
typisch für eine Demokratie oder doch eher für eine
Scheindemokratie?)
"Wir
leben in einer Marktwirtschaft!"
(Stimmt
das?)
"Geld
ist ja da!"
(Stimmt
das?)
Der
Erfolg misst sich an der Handelsbilanz - jährlich 200 bis 300
Milliarden Euro Überschuss!"
(Ist
das so?)
"Weil
die Babyboomer bald in Rente gehen, braucht Deutschland jährlich
400.000 Zuwanderer!"
(Stimmt
das)
"In
den 1960er Jahren war die deutsche Wirtschaft auf Gastarbeiter
angewiesen!"
(Stimmt
das?)
"Auch
in diesem Jahr gibt's ein Wirtschaftswachstum von 2,8
%!"
(Ist das ein
Erfolg?)
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Startseite
www.www.eu-skeptiker.de
Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Erstveröffentlichung
Dezember 2012, Nachträge Mai/Juni 2016 und 2017.
Manfred Julius Müller analysiert und kritisiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er ist Autor verschiedener Bücher zu den Themenkomplexen Globalisierung, Kapitalismus und Politik.
Über
einen anerzogenen Schuldkomplex wurde der deutschen
Bevölkerung die EU aufgezwungen. Das
sollte man wissen, um sachgerecht argumentieren zu
können: Die
EU ist ein Produkt der Nötigung, Umerziehung,
Propaganda und Illusionen. Die EU ist ein antidemokratisches
Lehrbeispiel, eine Verhöhnung der
Bürgerinteressen.
"Gerade
Deutschland profitiert ganz besonders vom
Euro!" Überrumpelung,
Umerziehung und Propaganda statt repräsentative
Demokratie?
Das
hatte verhängnisvolle Folgen:
EU-Ermächtigungsgesetze, Euro,
Nullzins-Enteignungspolitik, Beteiligung am Ukrainekrieg,
Ex- und Importabhängigkeit, Verzicht auf kontrollierte
Staatsgrenzen, Umwandlung zum
Multikulti-Vielvölkerstaat, Fachkräftemangel trotz
hoher Massenarbeitslosigkeit, eine absurde Vorschriftenflut
usw. Das alles wiederum führte zu sinkenden
Reallöhnen, unnötigen Umweltbelastungen, zur
Wohnungsnot, zu oft unerträglichen Arbeitsbelastungen,
ungerechten Umverteilungen usw.
Die
Auflösung Deutschlands ist bereits im Grundgesetz
verankert:
"
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes
Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu
dienen
"
"Für
die Deutschen ist Europa Ersatznation und Ersatzreligion
zugleich."
Warum
ist eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung noch immer
für die EU?
Wie
ticken die EU-Kritiker? Was wollen sie
überhaupt?
Sind
EU-Skeptiker deutsch-national?
Wer
für Europa ist, kann nicht gleichzeitig auch für
die EU sein!
Ist
die EU noch reformierbar?
"Deutschland
lebt von seinen EU-Exporten
"
(Eine
weitere Propagandalüge?)
Der
ewige Traum von der Großmacht!
"Die
EU ist ein Friedensprojekt!"
(Der
Ukrainekrieg beweist das Gegenteil!)
Die
EU ist demokratiefeindlich!
Tabuthemen
EU und Euro
Der Traum vom Großeuropäischen Reich
Der
deutsche Sozialstaat - das Paradies für
europäische
Armutsflüchtlinge!
Ist
die Europäische Union
gescheitert?
Bootsflüchtlinge:
Hapert es nur am
Verteilungsschlüssel?
"Gefördert
von der EU
"
(Mit
Speck fängt man Mäuse
und wer zahlt die
Zeche?)
"Die
Wiederbelebung innereuropäischer Grenzen wäre eine
Katastrophe!"
(Fragt
sich nur für wen?)
"Ohne
EU würde Deutschland im internationalen Konzert nicht
mehr wahrgenommen!"
(Ach
wirklich?)
Kann
es eine Demokratie ohne echte Opposition
geben?
Die
wirklich systemrelevanten Entscheidungen (Abschaffung der
DM, schleichende Umwandlung Deutschlands zum
Vielvölkerstaat, seit 12 Jahren manipulierte
Nullzinspolitik, EU-Schulden-Transferunion, Verzicht auf
funktionsfähige Staatsgrenzen, Beteiligung am
Ukrainekrieg usw.) wurden ohne Wählerauftrag
getroffen! Eine allmähliche Akzeptanz des von oben
verordneten Wandels entwickelte sich erst im
Nachhinein über eine permanente Propaganda
(Umerziehung).
Die
EU wird als größter Irrsinn des Jahrhunderts in
die Geschichte eingehen. - Bücher von Manfred J.
Müller
Schon
immer hieß es: "Die EU funktioniert, solange Deutschland
zahlt!".
Würde die EU richtig erklärt und verstanden, hätte man
sie längst abgewickelt. Dann wären nur noch deren
Funktionäre für den Erhalt dieses widernatürlichen
Pfründemonstrums.