Translater:
Der Kampf der Ukraine um die EU- und Natomitgliedschaft. Hat der 3. Weltkrieg bereits begonnen?
Je mehr die Nato sich einmischt und der Ukraine einen Sieg ermöglicht, desto größer die Gefahr der totalen Eskalation.
Der
provozierte Ukrainekrieg und die Unschuld des Medienprofis Selenskyj
Wie konnte
es überhaupt zum Ukrainekrieg kommen? Entstand er aus dem
Nichts? Oder aus der Laune eines gelangweilten russischen
Despoten?
Um nicht missverstanden zu werden: Der folgende Text soll die
Handlungsweise Putins keineswegs rechtfertigen, sondern lediglich ein
wenig mehr Neutralität in die Debatte tragen. Mit den
üblichen einseitigen Schuldzuweisungen und unserer anerzogenen
westlichen Betrachtungsweise werden wir die Menschheitsprobleme nicht
lösen und aus der Geschichte niemals lernen. Denn auch der
Ukrainekrieg 2022 war vorhersehbar.
Zunächst
einmal: Hat die Ukraine ein Anrecht darauf, Mitglied der Nato und der
Europäischen Union zu werden?
Fast alle
Leute, die der pausenlosen westlichen Propagandamaschinerie
ausgesetzt sind, halten die Selbstbestimmung und freie
Bündniswahl für ein absolutes Grundrecht. Dabei
verdrängen sie aber Sicherheitsgarantien, die 1992 der in
Auflösung befindlichen UdSSR gegeben wurden und Voraussetzung
für die Akzeptanz aller Seperationsbestrebungen waren. Ohne
diese Garantien hätten wir heute ein Russland in den
Ausmaßen von 1990, also der ehemaligen UdSSR. Lediglich die
kommunistische Diktatur wäre abgeschafft worden.
War
es falsch, der UdSSR diese Sicherheitsgarantien einzuräumen?
Ich denke
nein, das war ein fairer Deal. Er entsprach zwar nicht den optimalen
Vorstellungen einer westlich geprägten globalen Demokratie- und
Freiheitsbewegung, aber war doch ein gewaltiger Schritt nach vorn. Es
musste jedoch schon damals allen Akteuren klar gewesen sein, dass der
territoriale Zerfall ein hohes Konfliktpotential barg.
War
der Zerfall des sowjetischen Territoriums ein Glücksfall?
War nicht
allen klar, dass die damaligen hastig vollzogenen Abspaltungen
spätere Kriege heraufbeschwören könnten? Vor allem,
wenn die USA und die Nato sich später an ihre Garantien nicht
mehr erinnern bzw. sie durch nachfolgende Abkommen trickreich
aushebeln? Was wäre, würden zum Beispiel die Bayern sich
aus Deutschland ausklinken wollen, weil sie mit der Bundespolitik
nicht mehr einverstanden wären?
Schon der Brexit wurde mit Argwohn betrachtet, man sprach von Betrug
und einem Rückfall in die Kleinstaaterei. Man prophezeite, dass
ein souveränes Großbritannien nicht existenzfähig sei
und im globalen Konzert nicht mehr wahrgenommen werde. Aber für
die ehemals abtrünnigen, teilweise mit reichlich Atomraketen
bestückten Sowjetrepubliken wie zum Beispiel die Ukraine,
Weißrussland, Georgien und Tschetschenien galten diese
Vorbehalte seltsamer Weise nicht.
Entwickelte
sich die Ukraine seit 1992 erfolgreicher als Russland?
Gab es
dort, losgelöst von den Fesseln Moskaus, einen stärkeren
Wohlstandsanstieg, weniger Korruption, ein besseres
Sicherheitsgefühl? Dies muss man doch wohl verneinen. Die
Ukraine hat wenig gemacht aus ihrem Reichtum an fruchtbaren
Agrarflächen, bedeutenden Bodenschätzen und gut
ausgebildeten Fachkräften. Wegen dieses Versagens (ukrainische
Facharbeiter verdienen oft nur ein Zehntel im Vergleich zu ihren
deutschen Kollegen), sehen offenbar viele Ukrainer ihr Heil in einer
baldigen EU-Mitgliedschaft.
2003 fühlten sich die USA durch Iraks "Massenvernichtungswaffen" (die es gar nicht gab) bedroht. Sie überfielen den Irak und stürzten dessen Regierung. Galten die USA allgemein als Aggressor? Wurden gegen die USA harte Sanktionen verhängt (Handelsboykott, Beschlagnahmung von US-Vermögen usw.)? Wurden dem Irak von Unbeteiligten (z. B. Deutschland) Panzer geliefert, um den Aggressor besiegen zu können? Im völkerrechtswidrigen Irakkrieg starben etwa 40.000 irakische Soldaten und 400.000 Zivilisten. Ist der Westen überhaupt noch in der Lage, neutral zu urteilen? Wären damals gegen die USA Maßnahmen ergriffen worden wie heute gegen Russland, hätte es die Ukrainekriege vermutlich gar nicht gegeben.
Schon
vor dem russischen Angriffskrieg hätte Selenskyj die
Neutralität der Ukraine bekunden können!
Diese
Option aber kam Selenskyj nie in den Sinn. Weil er darauf
spekulierte, dass am Ende "die freie Welt" ihm beistehen würde.
Was aber ist so schlimm daran, neutral zu sein wie die Schweiz oder
Schweden? Waren diese Staaten in den letzten Jahrhunderten mit ihrer
echten Unabhängigkeit schlecht beraten?
Ich jedenfalls wäre heilfroh, wäre Deutschland ein
neutraler, souveräner Staat ohne Nato- und EU-Mitgliedschaft.
Hätte die BRD 1952 das Neutralitätsangebot der UdSSR
angenommen, wäre die Wiedervereinigung schon damals erfolgt.
Deutschland wäre nicht in eine totale Ex- und
Importabhängigkeit hineingerutscht, wäre nicht zum
deutschfeindlichen Multikulti-Vielvölkerstaat mutiert,
müsste sich heute nicht mit dem Euro und einer die Sparer
enteignenden Nullzinspolitik herumplagen und hätte allein an
Rüstungsausgaben mehrere Billionen Euro eingespart.
"Von
der Ukraine ging doch keinerlei Gefahr für Russland
aus!"
Solange sie nicht der Nato angehört, mag das sicher zutreffen.
Aber sobald die Ukraine Bestandteil des Nordatlantischen
Verteidigungspaktes ist, gelten andere Regeln. Dann könnte auch
die Ukraine (wie einst Kuba) mit Atomraketen bestückt werden.
Für die USA waren diese Raketen damals eine absolute
Horrorvorstellung.
"Aber
ein Nato-Beitritt der Ukraine stand doch gar nicht zur Debatte
also hat
Putin viel zu früh reagiert.". Ja, das Problem ist nur, dass ein
solcher Nato-Beitritt auch in einer Nacht-und-Nebel-Aktion
durchgezogen werden kann. Es lassen sich sehr schnell vollendete
Tatsachen schaffen, die dann kaum noch korrigierbar sind. Der
Truppenaufmarsch Russlands an der ukrainischen Grenze wurde leider
nicht als letztes Warnsignal verstanden. Selenskyj wollte von einem
Neutralitätsstatus nichts wissen und beharrte auf die Nato- und
EU-Mitgliedschaft der Ukraine.
Wie
viele Tote und Verwundete hätte es gegeben, hätte Selenskyj
sich nicht auf einen Machtkampf mit Putin eingelassen?
Vermutlich
0, also gar keinen. Hätte Selenskyj seinen Soldaten befohlen,
sich nicht zu erwehren, wären Putins Armeen in die Leere
gelaufen und hätten lediglich einen wenig schmeichelhaften
Pyrrhussieg davongetragen. Auf dieser Basis wäre Putins
Handlungsspielraum gering gewesen. Es wäre wahrscheinlich in der
Ukraine eine Regierung ans Ruder gekommen, deren Hauptziel nicht mehr
die EU- und Nato-Mitgliedschaft gewesen wäre. Aber es hätte
für die Ukrainer (und die ganze Welt) vermutlich weit weniger
politische Konsequenzen gegeben, als nach einem für beide Seiten
sehr verlustreichen, überflüssigen Krieg.
Der
Demagoge Selenskyj hat sich leider nicht klug zurückgehalten,
sondern sein Volk in einen sinnlosen Krieg hineinmanövriert.
Denn ein
Krieg ist nun einmal sinnlos, wenn er ohne fremde Unterstützung
nicht zu gewinnen ist. Dänemark hat es im 2. Weltkrieg
vorgemacht. Angesichts der drückenden Überlegenheit der
deutschen Wehrmacht haben die Dänen auf einen Waffengang
verzichtet und auf einen passiven Widerstand gesetzt.
Der Medienprofi Selenskyj hat dagegen mit voller Inbrunst an den
Nationalstolz seiner Ukrainer appelliert und den Einmarsch der Russen
zum ultimativen Überlebenskampf hochstilisiert.
Wie viele Kriegsgewinnler gibt es, auch in Deutschland? Sind Lobbyisten, die am Krieg prächtig verdienen, wirklich objektive Ratgeber? Wer unbegrenzte Waffenlieferungen und Sanktionen fordert, hat nicht unbedingt ehrbare Absichten.
Wie
erzeugt man eine hohe Kampfmoral?
Eine hohe
Kampfbereitschaft ist fast immer die Folge einer aufgeheizten
nationalen Grundstimmung. Und die wiederum wird erreicht über
eine aufwiegelnde Staatspropaganda. Schon Hitlers sozialistische
Arbeiterpartei nutzte die staatlichen Medien, um seine
kriegsmüde Bevölkerung aufzustacheln. Doch trotz aller
Dauerbeschallung und Tricks waren auch 1939 fast alle Deutschen
über den Kriegsausbruch entsetzt. Nur ein kleiner Teil seiner
insgesamt 15 Millionen eingesetzten Soldaten meldeten sich freiwillig
für den mörderischen Kriegseinsatz.
Der ständige Appell an die nationalen Gefühle kann aber
noch gesteigert werden: Nämlich mithilfe der Suggestion, "man
kämpfe für die Freiheit der Welt". Das gibt einen
zusätzlichen Schub bezüglich der Kampfbereitschaft.
Letztlich spielt auch noch die Erwartungshaltung eine gewichtige
Rolle. Die Hoffnung, mit der nationalen Wehrhaftigkeit eine
EU-Mitgliedschaft erzwingen und damit seinen Lebensstandard deutlich
steigern zu können, ist sicher ein bedeutender
Motivationsfaktor.
Die recht dürftige Kampfbereitschaft in Russland hingegen
lässt darauf schließen, dass der Nationalstolz dort
weniger ausgeprägt ist und der russische
Durchschnittsbürger sich vom Ukrainekrieg oder der teilweisen
Annexion der Ukraine keine nachhaltigen Vorteile
verspricht.
Wie
hoch wäre die Kampfmoral, wäre die Ukraine ein
Multikultistaat wie Deutschland?
In dem in
jeder größeren Stadt Menschen aus etwa 100 Nationen leben,
auf den Straßen ein lautes Sprachengewirr herrscht und
40
% der bundesweiten Gesamtbevölkerung einen
Migrationshintergrund
aufweisen? Wer wird für ein solch komisches Gebilde, welches
zudem noch einem bevormundenden EU-Dirigismus unterstellt ist, sein
Leben riskieren? Wozu auch?
Wie
viel Demokratie wird den Deutschen zugestanden?
Was bringt
es, alle vier Jahre den Bundestag wählen zu können, wenn
die wirklich entscheidenden Dinge (konzern- und aktienfreundliche
Politik, Nullzinsdoktrin, Transferunion, Verzicht auf eigene
Landeswährung, Aushebelung der Marktwirtschaft usw.) doch
über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entschieden
werden?
In Autokratien wie China gibt es zwar keine Meinungsfreiheit wie in
Deutschland, aber die Entscheidungen dort entsprechen fast immer dem
Volkswohl. So hat sich der Lebensstandard in China seit 1980 etwa
verzehnfacht - während er in Deutschland trotz aller genialer
Produktionsfortschritte im gleichen Zeitraum gesunken ist.
Die
deutsche Demokratie wird hauptsächlich vom Establishment
bestimmt.
Die wirklich relevanten Dinge wurden seit Bestehen der BRD zumeist
nach Gutsherrenart verordnet. Eine Zustimmung seitens der
Bevölkerung erfolgte, wenn überhaupt, über eine
staatliche Dauerpropaganda. Vor Parteien, die nicht dem Establishment
zuzuordnen sind, wird über das Staatsfernsehen pausenlos
gewarnt, sie werden als links- oder rechtsradikal, rassistisch,
rückwärtsgewandt oder demokratiefeindlich dargestellt. Ist
das die Demokratie, die sich die Ukrainer erträumen?
Wie
viele Wahrheiten gibt es?
Die
Beurteilung von Zuständen und Sachverhalten ist meistens ein
Ergebnis von persönlichen Erfahrungen und medial gelenkten
Strömungen. Niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet -
obgleich Demagogen oder Faschisten gerne so tun, als wären
Andersdenkende grundsätzlich dumm oder unbelehrbar. Wenn aber
nur noch die Dogmen des Establishments als intelligente Meinung
Akzeptanz finden, kann es kaum politische Fortschritte geben. Hitler
hat einst seine Macht über die Gestapo und sein Terrorregime
abgesichert. Das Establishment zementiert hingegen seine seit 1949
ungebrochene Herrschaft über die Instrumente systematischer
Beeinflussung und Umerziehung.
Wie
viele Ukrainer wollen wirklich kämpfen?
Wollen
wirklich alle ukrainischen Männer ihr Vaterland verteidigen? In
unseren Medien wird das gerne so dargestellt. Aber wie viele Ukrainer
wären noch in ihrem Heimatland, würde es das strikte
Ausreiseverbot für wehrfähige Männer nicht geben?
Niemand sollte sich etwas vormachen: Eine hohe Kampfbereitschaft ist
zumeist die Folge eines nationalistisch aufgeheizten Patriotismus.
Ich möchte nicht wissen, wie viele deutsche Zivilisten (ganz
gleich ob Biodeutsche oder Menschen mit Migrationshintergrund) bereit
wären, für ihr Vaterland zu kämpfen und zu sterben.
Hierzulande führt ja bereits die Verwendung des Wortes
"Vaterland" zu Abscheu, Irritationen und
Kopfschütteln.
Selenskyj: "Der Krieg muss sich für die Ukraine auszahlen und mit der baldigen EU-Mitgliedschaft belohnt werden!"
Haben
die UdSSR bzw. Russland in den letzten 100 Jahren mehr Kriege
angezettelt als die USA?
Aus der
westlichen Perspektive heraus waren natürlich die
Kriegseinsätze der USA alle irgendwie moralisch gerechtfertigt
und zur Rettung der freien Welt absolut notwendig. Gab es in unseren
"unbestechlichen" Medien bei den vielen Kriegen der USA jemals eine
einhellige Verurteilung? Und welche Atomkriege gab es nur deshalb
nicht, weil die UdSSR besonnen reagierte (Beispiel
Kubakrise).
Eine
Groß- oder Supermacht ist grundsätzlich kriegsbereiter
(kriegsgefährdeter) als ein kleinerer Staat.
Kleinere
Staaten haben gut reden, wenn es um deren Friedenspolitik geht. Dabei
haben sie doch eigentlich gar keine Möglichkeit, als Aggressor
aufzutreten. Denn sich mit einem größeren Staat anzulegen
wäre glatter Selbstmord. Sie haben also naturbedingt eine
weiße Weste und können mit Abscheu auf die bösen
Völker zeigen, die den Weltfrieden gefährden. Hätte
Hitler sich als Napoleon fühlen können, wenn er in seinem
Heimatland geblieben und Kanzler von Österreich geworden
wäre?
Warum
kommt es immer wieder zu den fürchterlichen
Kriegsverbrechen?
Es gibt
wohl keinen Krieg ohne Kriegsverbrechen! Aber warum? Ich denke, dass
manche Soldaten von den schrecklichen Ereignissen mental
überfordert sind und durchdrehen. Wenn Kameraden durch einen
Hinterhalt massenweise zerfetzt werden, die Gebeine von Freunden
einem um die Ohren fliegen, entstehen fast zwangsläufig extreme
Rachegefühle. Vor allem, wenn aufgrund von Heckenschützen
und Partisanen sich ein abgrundtiefer Hass gegen die
Zivilbevölkerung aufgebaut hat. Zudem gibt es leider in jeder
Gesellschaft auch asoziale Perverslinge, die die Gelegenheit nutzen,
sich sadistisch austoben zu können.
Hat
Herr Selenskyj sich vielleicht verspekuliert?
Hat er
vielleicht gemeint, der Westen bzw. die Nato würde der Ukraine
mit Hurra beispringen? Hat er gedacht, die Krim zurückerobern zu
können, wenn die Nato seinen Luftraum absichert und alle
schweren Waffen liefert, die es nun einmal braucht, um Russland zu
bezwingen? Oder hat er gemeint, im Kriegsfall würde der Ukraine
binnen weniger Monate die EU- und/oder Nato-Mitgliedschaft angeboten
werden, gewissermaßen als Belohnung und strategische
Absicherung? Es wäre müßig und anmaßend,
Selenskjs Handlungsweise ergründen zu wollen.
Welche
Rolle spielen die USA im Ukrainekrieg?
Vielleicht
hat Selenskyj auch nur die falschen Berater gehabt oder es sind
ihm von unbekannter Seite (z. B. den USA) geheime Versprechungen
gemacht worden. Denn wegen des Aufmarsches russischer Truppen
wusste man lange vorher, wie brisant die Lage war. Dass die
Hauptstadt Kiew nicht rasch eingenommen werden konnte lag doch auch
nur an den zuvor von den USA gelieferten, supermodernen Abwehrwaffen.
Warum haben die USA der Ukraine nicht bereits vor Kriegsbeginn
geraten, öffentlich auf eine Nato- und EU-Mitgliedschaft zu
verzichten. Dann wäre es zu einer Eskalation vermutlich gar
nicht erst gekommen.
Das finanzielle Ukraine-Engagement der USA jedenfalls macht schon
stutzig: Die USA will die Ukraine mit 38 Milliarden Euro
unterstützen (Stand 10 Mai 2022). Mit dieser ungeheuren Summe
lassen sich jede Menge modernster Waffen kaufen bzw. lässt sich
der Krieg (das Töten und Morden) ewig in die Länge ziehen.
Möchte die USA etwa eine Entscheidungsschlacht mit ihrem
Erzrivalen Russland? Soll der Krieg solange dauern, bis Russland
finanziell die Luft ausgeht?
Wie kommt es, dass die meisten Regierungen (die immerhin 80 % der Weltbevölkerung vertreten) sich am Ukrainekrieg nicht beteiligen? Weder über Waffenlieferungen noch über Sanktionen? Ist die Sachlage/Schuldfrage doch nicht so eindeutig, wie im Westen dargestellt? Oder handelt es sich bei diesen "Verweigerern" ausnahmslos um ruchlose Schurkenstaaten?
Natürlich
war Putin der Aggressor!
Davon will
ich keineswegs ablenken. Aber alles nur aus unserem westlich
antrainierten Blickwinkel zu betrachten wäre einseitig, arrogant
und oberflächlich. Wie kann man die Welt zum besseren
verändern und künftige Kriege vermeiden, wenn man sich
nicht auch mal in die Position des Gegners hineinversetzt?
Putin ist in der aktuellen Situation zwar unbestreitbar der Aggressor
(wie viele amerikanische Präsidenten waren das auch?), aber
Selenskyj ist in meiner Wahrnehmung eher ein Provokateur als ein
Held. Ein Provokateur, der ständig Öl ins Feuer gießt
und meint, durch seine Haltung die Nato bzw. den Westen erpressen
bzw. instrumentalisieren zu können.
Liste
der US-Kriegseinsätze seit 1950
(Auswahl)
1950-1953 Koreakrieg
1958 Libanon
1961 Kuba (Schweinebucht)
1962 Kubakrise
1964-1970 Laos
1964-1975 Vietnam
1965 Dominikanische Republik
1965 Kambodscha
1967 Bolivien
1977 El Salvador
1979 Afghanistan
1982 Nicaragua
1986 Libyen
1991 Kuwait
1992 Jugoslawien
1992 Somalia
1994 Haiti
2001-2021 Afghanistan
2003-2011 Irak
2015 Jemen
Brachten diese US-Kriegseinsätze tatsächlich Friede,
Freude, Eierkuchen - waren sie immer moralisch gerechtfertigt
(alternativlos)? Dienten sie stets dem Frieden, der Demokratie, dem
Selbstbestimmungsrecht der Völker? Haben die westlichen
Leitmedien (z. B. unser Staatsfernsehen) diese
Militäreinsätze nach den gleichen Kriterien bewertet wie
heute den Ukrainekrieg? Oder wurden und werden da gewaltige
Unterschiede gemacht? Auffällig ist, dass alle diese Kriege
nicht auf US-amerikanischen Boden stattfanden, dass also die
Zivilbevölkerung der USA die Schrecken eines Krieges selbst nie
richtig erlitten hat. Hätten die Amis die gleichen Erfahrungen
gemacht wie die Deutschen, Russen, Ukrainer, Franzosen, Polen usw.,
würde die breite Bevölkerung der USA vielleicht ganz anders
über Kriege denken und urteilen.
Vor dem Ukrainekrieg im Februar 2022 war der Gaspreis in Europa nur etwa doppelt so hoch wie in den USA (gleichwohl hieß es vorwurfsvoll, Deutschland habe seinen Wohlstand dem russischen Billiggas zu verdanken). Bis September 2022 stieg der Preis für die Megawattstunde Gas in den USA zwar auf 8,27 Euro, in der EU aber auf 194,50 Euro ("Der Spiegel" vom 17.9.2022, Seite 24). Frage: Wer also profitiert am Ende von den Sanktionen gegen Russland? Haben die USA mit den von ihnen initiierten Maßnahmen auch die EU wirtschaftlich ruiniert (als Konkurrenten ausgeschaltet)?
Die
Ukraine - aus dem einen Bündnis raus, in das andere Bündnis
rein
Ist der
angestrebte Bündniswechsel der Ukraine eine
Selbstverständlichkeit? Der Westen möchte dies gerne so
darstellen. Aber wie war es dann 1962? Die Kubakrise
Hatten da
nicht die USA mit einem Krieg gedroht, sollte die UdSSR
tatsächlich auf Kuba eine Atomraketenbasis errichten? Dabei war
Kuba ein freies Land, das nicht zuvor Bestandteil der Vereinigten
Staaten von Amerika war oder zur Nato gehörte. Im Falle Kubas
ging es also nicht, wie bei der Ukraine, um einen Wechsel zum
gegnerischen Militärblock. Die Kubaraketen waren vielmehr eine
Gegenreaktion auf zuvor in der Türkei stationierte, gegen die
UdSSR gerichtete, US-Atomraketen. Alles schon vergessen?
Was
wäre, würde Texas, Florida oder Kalifornien aus den USA
ausscheren und sich einem chinesischen oder russischen Bündnis
anschließen?
Würde
da die US-Regierung gelangweilt und tatenlos zuschauen? Ich glaube
das einfach nicht! Die Vorstellung von der nationalen
Selbstbestimmung funktioniert doch nur, solange sie unseren eigenen
(westlichen) Vorstellungen entspricht.
Der
Lockruf des Geldes
Im Grunde
geht es bei dem Ruf nach Freiheit meist nur um Wohlstandsbegierden.
Man liebäugelt mit dem System, das einem das komfortabelste
Leben verspricht. Würde zum Beispiel eine Supermacht wie China
den Texanern glaubwürdig ein doppeltes Einkommen versprechen und
die USA im Sumpf eines korrupten Kasinokapitalismus (Nullzinsdogma,
konzernfreundliche Spekulantenpolitik usw.) versinken, würden so
manche Texaner plötzlich ihre Liebe zu China entdecken.
Würden die USA aufgrund ihres Zoll-Freihandelswahns (=
Einbindung in das globale Lohndumping) und ihrer ideologisch
verteidigten Einwanderungstatuten immer weiter abwirtschaften, Mexiko
aber mit einer konträren Politik zum reichen
Wirtschaftswunderland aufsteigen, wäre auch Mexiko eine Option
für die Texaner.
Nichts ist beständig! Wer glaubt, die "reichen" Staaten
hätten ihren Wohlstandsvorsprung und ihre medial gesteuerten
Scheindemokratien auf lange Zeiten gesichert, denkt zu
kurz.
Lösen
Bündniswechsel oder das Wohlstands-Nomadentum die Probleme
dieser Welt?
Die
meisten Menschen zieht es verständlicherweise immer dorthin, wo
es gerade am schönsten ist, also in die (mithilfe der
Billiggeldschwemme) noch leidlich funktionierenden Sozialparadiese.
Aber sind diese Völkerwanderungen wirklich so nützlich und
friedensstiftend, wie von vermeintlichen Gutmenschen und dem
Establishment immer wieder vorgegaukelt? Nutzt es der Menschheit,
wenn man die Opfer korrupter Diktaturen mit offenen Armen aufnimmt
und den Despoten damit in die Hände arbeitet? Indem man deren
Opposition aufsaugt und so den Reformdruck aus dem Kessel nimmt?
Nein! Mit einer solchen Handlungsweise sichert man lediglich das
Überleben der Terrorregime. Das ist alles andere als human und
friedensstiftend.
Entspringt
die Sehnsucht zur EU nicht doch verträumten
Wohlstandsgelüsten und der Aussicht auf nie endende,
milliardenschwere Subventions-Transferleistungen?
Und wieso
meint man eigentlich, die Anbindung an die EU und Nato böte der
Ukraine mehr Frieden und Sicherheit? Wäre die Ukraine neutral
oder dem militärischen Einflussbereich Russlands unterstehen,
wären weder von Russland noch von der EU militärische
Bedrohungen zu erwarten. Würde dagegen die Ukraine zu einem
Stützpunkt der Nato, ist es doch nur logisch, dass sich Russland
dadurch bedroht fühlt.
Selenskyj
wollte die ganze Welt in den Krieg hineinziehen.
Und das
hat er teilweise auch geschafft. Mit völlig überzogenen
Forderungen und Vorwürfen an die freie Welt ist es ihm gelungen,
den Nato-Staaten umfangreiche Waffenlieferungen und Geldmittel
abzuringen. Das war ihm aber nicht genug. Er verlangte auch noch den
Schutz des ukrainischen Luftraums durch die Nato, obwohl dies einen
offenen Kriegseintritt dieses Militärblocks bedeutet hätte.
Selenskyj nahm also eine Eskalation zum globalen Atomkrieg in Kauf,
um den amtierenden russischen Präsidenten in seine Schranken zu
verweisen. Selenskyj beteuerte zwar, so weit würde Putin es in
diesem Pokerspiel nicht kommen lassen, Putin würde
schließlich einknicken. Aber wenn er doch selbst Putin als
geisteskranken Irren darstellt, wie kann er da so sicher sein, wie
kann er da einen 3. Weltkrieg ausschließen?
Selenskyj: "Der Krieg in der Ukraine ist nur militärisch zu beenden!"
WIE
VIEL WENIGER LEID HÄTTE ES GEGEBEN, HÄTTE ES WÄHREND
DES KRIEGES KEINE WESTLICHEN WAFFENLIEFERUNGEN GEGEBEN?
Wie
viele Menschen wären nicht ungekommen, wie viele Fabriken,
Wohnblocks und Städte wären nicht zerstört
worden?'
Wie viel weniger Leid hätte es gegeben, wären
Waffenlieferungen von Nato-Staaten ausgeblieben und so eine
unnötige Verlängerung des Krieges vermieden worden? Wer aus
der Geschichte lernen will und sich mit historischen Ereignissen
auseinandersetzt, sollte auch derlei Überlegungen anstellen.
Blinder Übereifer ist manchmal kontraproduktiv, auch wenn man
das Recht auf seiner Seite wähnt. Mit moralischen
Idealvorstellungen lassen sich aufgestaute Konflikte selten
lösen.
Wie
entscheidend sind ausländische Waffenlieferungen?
Wenn
aufgrund staatlicher Propaganda auf beiden Seiten nahezu unbegrenzt
Zivilisten zwangsrekrutiert werden können, entscheidet letztlich
das zur Verfügung stehende Waffenarsenal über den Ausgang
eines Krieges. Das war vermutlich auch das Kalkül Selenskyjs.
Mithilfe modernster ausländischer Waffentechnik kann er den
Krieg gegen den russischen Aggressor ewig hinausziehen, eine
Pattsituation herbeiführen oder sogar gewinnen. Denn ein sich
verteidigender Staat ist militärisch gesehen in einer besseren
Ausgangssituation. Dessen Soldaten können sich in ihren
Stellungen verschanzen, Hinterhalte aufbauen und sogar eine Art
Partisanenkrieg führen.
Schon der Zweite Weltkrieg wurde letztlich durch das Ungleichgewicht
der zur Verfügung stehenden Mittel entschieden (Waffen,
Treibstoffe, Nahrungsvorräte usw.). Dadurch, dass die USA
Großbritannien uneingeschränkt mit Waffen versorgten,
hatte Hitler seinen Krieg quasi schon verloren und befahl aus lauter
Verzweiflung sogar den Einmarsch
in die UdSSR,
um an dringend benötigte Rohstoffe zu kommen.
Unbegrenzte
Waffenlieferungen können einen Weltkrieg auslösen!
Auch wenn
sich die Nato nicht direkt am Krieg beteiligt - Waffenlieferungen in
Kriegsgebiete sind hochriskant. Vor allem wenn sie es, wie fast alle
behaupten, mit einem gefühlskalten, unberechenbaren Aggressor zu
tun haben. Deutschland war eigentlich ganz gut mit seiner bisherigen
Grundsatzentscheidung gefahren, in aktuelle Krisengebiete niemals
Waffen zu liefern. Nun hat man diesen Pfad der Tugend verlassen. Ob
dieser Paradigmawechsel klug war, wird sich zeigen (mutig war er
jedenfalls). Der Ukrainekrieg wird nunmehr zum reinen Pokerspiel.
Hoffentlich geht das gut.
"Die
Nato will nicht Kriegspartei werden!"
Welchen
Wahrheitsgehalt haben derlei Parolen? Mit der massiven Lieferung von
schweren Waffen wurde die Nato bzw. deren Mitgliedsstaaten
längst zur Kriegspartei. Dies zu leugnen grenzt an
Volksverdummung. Auch die Unterstützung der Ukraine durch die
militärische Aufklärung (Satellitenfotos) und Beratung
verstößt gegen die Prinzipien einer Nichteinmischung. Der
Westen steckt in einem Dilemma. Er will um jeden Preis eine
Niederlage der Ukraine verhindern, aber nicht als Kriegsteilnehmer
gelten. Dieser Spagat lässt sich auf ehrliche Weise kaum
bewältigen.
Je
länger man den Krieg hinauszögert, desto mehr Leid wird es
geben!
Auf beiden
Seiten. Jeder zusätzliche Kriegstag bedeutet: Noch mehr Tote,
Verwundete, Krüppel, Flüchtlinge, zerstörte Wohnungen,
Fabriken, Schulen, Krankenhäuser usw. Erst am Ende des Krieges
kann man eine Bilanz ziehen und sehen, ob sich die Waffenlieferungen
tatsächlich gelohnt haben. Das Fazit nach dem 2. Weltkrieg
lautet: Um den Diktator Hitler loszuwerden, wurden 55
Millionen Menschen geopfert.
Ein neuerlicher Weltkrieg würde vielleicht noch ganz andere
Dimensionen annehmen.
Wurde die deutsche und europäische Bevölkerung aufgeklärt über die fatalen Folgen, die das Ukraine-Engagement unweigerlich mit sich bringt? Ich denke, es wird da ein ganz böses Erwachen geben.
"Wir
Ukrainer kämpfen für die Freiheit der Welt!"
So lautet
die unaufhörlich wiederholte Botschaft des ukrainischen
Präsidenten. Doch wie anmaßend ist eine solche
Darstellung? Vor allem, wenn sie verquickt ist mit unerfüllbaren
Forderungen, die fast schon wie eine Erpressung oder Nötigung
herüberkommen. Die Nato kann den ukrainischen Luftraum nicht
absichern, ohne einen 3. Weltkrieg zu riskieren. Was bedeutet die
Freiheit der Welt, wenn die Menschheit durch den Einsatz von
Atombomben ausgelöscht wird, also gar nicht mehr
existiert?
"Wir
haben uns für die Demokratie und die Freiheit entschieden!"
Solch
pathetischen Sätze des ukrainischen Präsidenten Selenskyj
lassen tief blicken. Denn nach Demokratie und Freiheit streben
schließlich alle Völker - auch die Russen. Fragt sich nur,
wie sich diese Wunschvorstellungen umsetzen lassen und was letztlich
dabei herauskommt. Auch weite Bevölkerungsteile
nordafrikanischer Staaten und Syrien kämpften für hehre
Ziele. Aber was war das Ende vom Lied? Unter dem Deckmantel von
Demokratie und Freiheit versuchten andere Diktatoren, sich selbst an
die Macht zu putschen.
"Wir
kämpfen für Euch!"
Selbst
einseitig denkende Selenskyj-Versteher werden einräumen
müssen, dass solche Sprüche mehr als anmaßend sind.
Die Ukrainer müssen sich nicht aufopfern, um die freie Welt zu
retten! Zumal wenn diese vermeintliche Rettung in einen dritten
Weltkrieg münden kann. Was wäre so furchtbar daran gewesen,
sich militärisch neutral zu erklären, eine
EU-Mitgliedschaft gar nicht erst anzustreben (zumal die
unsolidarische EU-Transferunion sowieso alles andere als ein Vorbild
oder Zukunftsmodell ist) und die russischfeindliche Propaganda in der
Ukraine einzudämmen? Das wäre ein echter Beitrag für
den Weltfrieden gewesen.
Die
Ukraine ist bereit, für Europa zu sterben!"
Wie ist
das gemeint? Nimmt Selenskyj da nicht wieder einmal den Mund zu voll?
Hat er überhaupt das Mandat, für 40 Millionen seiner
Landsleute zu sprechen? Und verbirgt sich nicht auch bei Selenskyjs
Nachsatz, "man wolle jetzt sehen, ob Europa bereit ist, für die
Ukraine zu sterben" eine anmaßende, kriegstreibende Forderung?
Sollen 500 Millionen Europäer ihr Leben riskieren, damit die
Ukraine Mitglied der Nato und EU werden kann? Wo man sowie nicht
weiß, wie die Weltlage in 30 Jahren ausschaut, ob es dann
überhaupt noch die Europäische Union gibt.
Schließlich hat mit der Wiedervereinigung Deutschlands auch
vorher kaum jemand gerechnet.
Die
Versäumnisse Deutschlands
In
deutschen Fernsehdebatten reden sich manche Ukraine-Lobbyisten
regelrecht in Rage und können sich kaum noch einkriegen, was die
Forderungen an Deutschland betrifft. Was Deutschland nicht alles soll
und muss, ist kaum noch auszuhalten. Wobei dann auch noch Deutschland
die schwersten Versäumnisse vorgehalten werden. Es heißt,
die Deutschen seien in der Vergangenheit zu nachsichtig mit Putin
umgegangen, wären auf ihn hereingefallen. Dabei kann man das
alles auch anders sehen. Der Medienprofi Selenskyj scheint mir ein
kaum berechenbarer Provokateur, der den Westen in einen
überflüssigen und hochgefährlichen "Freiheitskampf"
hineinziehen will. Ich erkenne darin ein großes Maß an
Nötigung und Erpressung.
Wieviel
Souveränität erlaubt die EU überhaupt?
Lächerlich
wenig. Denn Brüssel bzw. die anderen EU-Staaten bestimmen
letztlich, wohin die Reise geht. Dabei werden die großen
Geberstaaten wie Deutschland durch die Mehrheit der Nehmerstaaten
oftmals untergebuttert, wobei auch das undemokratische System der EU
eine unrühmliche Rolle spielt (das kleine Malta verfügt zum
Beispiel in manchen Gremien über die gleiche Stimmengewichtung
wie das bevölkerungsreiche Deutschland).
Es ist schon komisch, wenn nationalbewusste Ukrainer meinen, durch
einen EU-Beitritt mehr Souveränität und "Selbstbestimmung"
zu erlangen.
Welche
Selbstbestimmungsrechte genießen denn die
Bundesbürger?
Über
welche der wirklich relevanten Schicksalsfragen durften sie
entscheiden? Etwa über den Beitritt zur EU, die Abschaffung
funktionierender Landesgrenzen, die Einführung der
Nullzins-Enteignungspolitik, die Umwandlung vom National- zum
Vielvölkerstaat? Im Gegensatz zur Ukraine verfügt
Deutschland nicht einmal über eine eigene Währung (die
unabdingbar ist für eine funktionierende Marktwirtschaft). Gab
es für all diese vom Establishment verordneten Kehrtwendungen
jemals eine demokratische Legitimation? Gab es über diese
schicksalsrelevanten Zukunftsfragen bundesweite Volksabstimmungen?
Oder waren sie entscheidende Wahlkampfthemen? Nein! Wo man auch
hinschaut, lässt unsere Vorstellung von repräsentativer
Demokratie eine solche Einbeziehung der Bürger nicht zu. Unser
Gesellschaftsmodell funktioniert auf einer Überrumpelungstaktik:
Die amtierende Regierung ordnet an - und danach (oder auch zuvor)
erfolgt eine groß angelegte Umerziehungskampagne,
hauptsächlich über das zwangsgebührenpflichtige
Staatsfernsehen. Letztendlich läuft das auf eine weitgehende
Entmündigung der Bevölkerung hinaus.
Ist
der ukrainische Freiheitskampf so gesehen nicht etwas irreal?
Die
Ukrainer suchten ihre Freiheit und haben sich aus Russland
ausgeklinkt. Und nun streben sie mit Nachdruck eine Brüsseler
Oberherrschaft an. Ging es ihnen also nur um einen
Bündniswechsel? Ist es angemessen, für diese angestrebte
Kehrtwende einen 3. Weltkrieg zu riskieren? Zur Erinnerung: 1962
hatte Kennedy wegen der geplanten Raketenstationierung auf Kuba mit
einem solchen Krieg bereits gedroht. Erfolgten die US-Angriffskriege
gegen den Irak und Vietnam aus Sicherheitsinteressen oder "zur
Verteidigung der freien Welt"? Was den Westen bzw. die USA betrifft,
gelten offenbar besondere Regeln und Wertevorstellungen.
Selenskyjs Strategie war von Vornherein darauf angelegt, die Nato und die EU in den Konflikt einzubinden - auch wenn es dadurch zu einem Dritten Weltkrieg kommen sollte.
WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT EIN SICH ESKALIERENDER
UKRAINE-KRIEG?
Der
Ukrainekrieg macht Schurkenstaaten reich!
Er
stärkt arabische Ölförderländer, die dann noch
mehr Geld haben, Religionskriege zu führen oder den islamischen
Staat oder den islamischen Terror zu finanzieren. Auch diesen Aspekt
sollten Selenskyj-Versteher nicht einfach unter den Tisch kehren.
Auch die Gutmensch-Bewegung, die Selenskyjs "heroische"
Kampfbereitschaft als alternativlos betrachtet und die meint, die
Ukraine mit noch mehr Geld und schweren Waffen unterstützen zu
müssen, sollte darüber nachdenken.
Welche
Folgen wird die große Flüchtlingswelle und die
Entvölkerung der Ukraine haben?
Dass es
dazu kommt, war vorherzusehen, auch für die ukrainische
Regierung. Es fragt sich, ob damit nicht sogar ein strategisches
Konzept verfolgt wurde. Denn wenn die EU fünf bis zehn Millionen
Flüchtlinge innerhalb weniger Wochen integrieren muss, sind
selbst die reichen Sozialstaaten schnell überfordert. Also
müssten "aufnahmewilligen" Staaten schnellstens handeln,
wären erpressbar, würden unter dem enormen Druck vielleicht
sogar einer sofortigen Nato- oder EU-Mitgliedschaft der Ukraine
zustimmen.
Und was wird aus der Ukraine, wenn sie teilweise entvölkert ist
und manche ihrer Städte in Trümmern liegen? Was, wenn dann
Millionen Russen in dieses Land einwandern und schon nach ein oder
zwei Jahrzehnten die Bevölkerungsmehrheit stellen?
Schleuserbanden
nutzen die neuerliche Flüchtlingswelle
Im Zuge
der ukrainischen Flüchtlinge gelangen auch islamische
Terroristen mit gefälschten Ausweisen nach Deutschland. Weil man
wieder einmal auf ordentliche Grenzkontrollen und eine
vorschriftsmäßige Registrierung verzichtet. Wieder einmal
wird das Dublin-Abkommen ignoriert und wieder einmal zeigt sich, was
der Wegfall von gesicherten Grenzen innerhalb der EU letztlich
bedeutet.
Für
den Energieumbau fehlt nun das Geld!
Muss
Deutschland, Frankreich, Polen usw. hunderte von Milliarden an
zusätzlichen Rüstungsausgaben, den Ukraine-Wiederaufbau und
ausufernden Flüchtlingshilfen aufbringen, fehlt das Geld
natürlich an anderer Stelle. Und wenn die so schrecklich
verzahnte globale Wirtschaft wegen unterbrochener Lieferketten und
explodierender Rohstoffpreise ins Stocken gerät, fehlen
zusätzlich noch hunderte oder gar tausende Milliarden an
Steuereinnahmen. Von den daraus resultierenden, extra anfallenden
Sozialleistungen einmal ganz abgesehen.
Deutschland ist (wie viele andere westliche Länder) so
aufgebaut, dass die Bevölkerung nicht so einfach seinen
Lebensstandard innerhalb von Monaten um 20, 30 oder 40 %
herunterschrauben kann. Es können jetzt ja nicht alle
plötzlich auf ihr Auto verzichten oder in eine kleinere Wohnung
umziehen. Also müssen neue Schulden aufgenommen und
zunächst am Energiewandel geknappst werden. Man wird so lange
wie möglich versuchen, den Leitzins trotz anziehender Inflation
im Nullbereich zu belassen (was wiederum verheerende wirtschaftliche
Auswirkungen haben wird). Also die Unterstützung der Ukraine
kann schon jetzt, obwohl die deutsche Regierung und auch der Westen
sich einigermaßen besonnen verhalten haben (den
Hauptforderungen Selenskyjs nicht nachgekommen sind), unkalkulierbar
teuer werden.
Welche
Auswirkungen hat der Ukrainekrieg auf die Wirtschaft
Deutschlands?
Lässt
sich das überhaupt noch abschätzen? Wenn die
Weltwirtschaft, in dessen Abhängigkeit wir uns schon vor
Jahrzehnten mit Bravour begeben haben, ins Stocken gerät, wenn
wichtige Rohstoff- und Zulieferfirmen als Partner ausfallen, wenn
hunderte Milliarden an zusätzlichen Aufwendungen für die
Rüstung, Hilfslieferungen und die Flüchtlingsaufnahme
anfallen, wenn die Inflation zu Galoppieren beginnt, wie kann dann
noch eine geordnete Zukunftsplanung erfolgen? Man muss hoffen und
bangen, dass der wirtschaftliche Abschwung sachte verläuft,
Konzerne ihre riskant langen ausländischen Lieferketten
verkürzen, viele Politiker die konzernfreundliche Politik einer
gewissenhaften Überprüfung unterziehen und endlich doch
einmal die globale Zollphobie als weltwirtschaftliches Grundübel
anerkannt wird.
"Alice
im Wunderland" ist ein Märchen!
Politik
und Medien sind sich mal wieder weitgehend einig: Deutschland werde
einige Millionen ukrainische Flüchtlinge aufnehmen müssen.
Und sie loben ihr Volk wegen der neuerlichen Willkommenskultur. "Alle
Bürger stehen voll dahinter!" behaupten sie. Zahlreiche deutsche
Hilfsorganisationen holen gar mit eigenen Bussen Behinderte und
pflegebedürftige Greise aus ukrainischen Heimen und
Krankenhäusern (wird in den Medien oft als nachahmenswertes
Beispiel gepriesen).
Und sogleich wird die aufgeheizte günstige Grundstimmung von den
Speerspitzen des naiven Gutmenschentums genutzt für Forderungen,
die ukrainischen Sonderregelungen auf alle Flüchtende weltweit
auszudehnen. Denn auch wer aus dem Kongo oder aus Afghanistan komme,
habe schließlich viel Leid erfahren. Deutschland müsse
diese Leute unbürokratisch aufnehmen und integrieren. Für
die nächsten 30 Jahre kalkuliert man schon einmal 200 Millionen
Flüchtende ein, die sich natürlich weltweit verteilen
sollen. Aber welches Land bietet die höchsten Sozialleistungen
(auch aufgrund knebelnder EU-Diktate)? Welches Land erscheint
Flüchtenden wie das Paradies (Wir danken Allah, dass er uns in
dieses Paradies geführt hat!)?
Das
Töten muss aufhören!
Darüber
sind sich wohl alle (auf beiden Seiten) einig. So ist auch ein ewig
andauernder Partisanen- oder Abnutzungskrieg keine Option. Es fehlt,
so scheint es jedenfalls, die Bereitschaft, unkonventionell zu
denken. Wenn der Westen es nur auf eine Pattsituation anlegt, also
durch seine Hilfsleistungen auf der einen bei gleichzeitigen
Sanktionen gegen die andere Seite einen russischen Sieg
unmöglich macht, wird das sinnlose Töten kein Ende nehmen.
Eine Problemlösung kann es wohl nur geben, wenn man Selenskyj
verdeutlicht, dass die westliche Unterstützung zeitlich begrenzt
ist. Begrenzt sein muss, um eine Eskalation zum dritten Weltkrieg
(und einer unkalkulierbaren Weltwirtschaftskrise) zu
verhindern.
Ist
Deutschland oder ist Europa verpflichtet, die eigenen
Lebensgrundlagen zu ruinieren, um die Ukraine in ihrem Freiheitsdrang
zu unterstützen?
Dabei
sollte man aber nicht die Folgen dieses Beistands verniedlichen. Die
Stimmung in der EU wird sich radikal ändern, wenn der gewohnte
Wohlstand sich in Luft auflöst. Eines sollte man dabei auch
bedenken: Ein abgewirtschaftetes Deutschland würde weder
politisch noch militärisch einen großen Einfluss haben. Da
wird man dann froh sein, die eigenen Probleme noch halbwegs in den
Griff zu kriegen. Frage: Ist die Selbstvernichtung moralisch
gerechtfertigt um einen Disziplinierungskampf zu führen, der
nicht zu gewinnen ist.
Sanktionen:
Nur 3 von 47 asiatischen Staaten machen mit!
Ähnlich
ist die Situation in Afrika und Südamerika. Auch dort weigern
sich fast alle Staaten, sich an Sanktionen gegen Russland zu
beteiligen oder gar Waffen an die Ukraine zu liefern. Allein in Asien
leben gut vier Milliarden Menschen. Die große Mehrheit der
Staaten bzw. der Weltbevölkerung sieht also keinen Anlass, sich
in den Ukrainekrieg einzumischen. In unseren Ehrlichmedien wird aber
so getan, als gäbe es zur riskanten Politik des von den USA
dominierten Westens überhaupt keine Alternative. Bei uns wird
behauptet, Waffenlieferungen bedeuten nach dem Völkerrecht
keinen Kriegseintritt. Dabei entscheidet doch das Ausmaß der
Waffenlieferungen letztlich über Sieg und Niederlage.
Solange der Westen nicht den Unterschied der Sicherheitsinteressen der Großmächte erklärt (z. B. USA/Kuba, Russland/Ukraine), scheinen alle Debatten ziemlich irreführend und einseitig zu sein.
Die
Demokratie funktioniert nach dem Prinzip "Brot und Spiele"
Wähler
entscheiden sich mehrheitlich für Parteien, die ihnen das Meiste
versprechen und denen sie zutrauen, den eigenen Wohlstand am ehesten
zu mehren. Selbst nach 40 Jahren des schleichenden Niedergangs setzen
sie daher noch immer auf die konzernfreundlichen Parteien des
Establishments. Auch weil verklärende Statistiken geschickt von
der traurigen Wahrheit ablenken, also Erfolge vorgaukeln, die in
Wirklichkeit das genaue Gegenteil sind.
Auch in der Ukraine gilt natürlich das altrömische
"Brot-und-Spiele"-Syndrom. Politiker und Parteien, die eine
Hinwendung zum Westen und eine verheißungsvolle
EU-Mitgliedschaft versprechen, werden umjubelt. Doch während der
Wahlpropaganda wird leider nicht auf die Tücken der ausgelobten
Ziele hingewiesen. Es wird nicht gesagt, welche Risiken mit dem neuen
Anspruchsdenken verbunden sind.
Voraussetzung
für ein echte Demokratie sind neutrale Staatsmedien
Und die
gibt es leider nirgends in der Welt (höchstens noch in der
Schweiz). Und so ist es quasi schon vorgegeben, dass stets die
Parteien des Establishments mit ihren konzernfreundlichen Ansinnen
(Nullzinspolitik, Abschaltung der fairen Marktwirtschaft,
Bevölkerungswachstum usw.) ans Ruder kommen. Denn die Auswahl
und Gewichtung der Meldungen vor allem bei den staatlichen
Fernsehnachrichten formt nun einmal eine Gesellschaft, ist der
wesentliche Faktor der Meinungsbildung. Am Ende werden
hauptsächlich Parteien gewählt, die dem über das
Fernsehen herangezüchteten Mainstream entsprechen.
Am
deutschen Wesen soll die Welt genesen
Denn wir
Deutschen sind die Hüter der Moral, der Demokratie, der
Bündnistreue, der Gerechtigkeit. Der christlichen
Nächstenliebe usw. Das meinte schon unser Kaiser Wilhelm. Er
hielt es für unabdingbar, der österreichisch-ungarischen
Monarchie beizustehen.
Und auch heute wissen alle wieder ganz genau, was zu tun ist. Dass
wir uns einbringen müssen, die westlichen Ideologien verteidigen
müssen. "Deutschland, Deutschland über alles
" - wie
wahr, wie wahr!
Nachtrag 30. April
2022:
Das
Ende der Besonnenheit
Nun hat
die Bundesregierung leider doch dem Druck der Hardliner nachgegeben
und eine politische Kehrtwende vollzogen. Sie will schwere
Waffen in die Ukraine liefern, ukrainische Soldaten in Deutschland
ausbilden und auf russisches Öl verzichten. Laut
Völkerrechtlern wäre unser Land damit auch offiziell
Kriegspartei. Der ukrainische Botschafter Melnyk spricht davon,
dass
der Dritte Weltkrieg nunmehr begonnen habe.
Dürfen wir unserer Bundesregierung dafür dankbar sein?
Können wir stolz darauf sein, dass aus dem vermeintlichen
Zauderer Olaf Scholz ein tapferer Krieger wurde? Wir werden es sehen.
Bei alledem, was jetzt auf die deutschen Untertanen zukommt, sollte
nicht vergessen werden, wer die Saat für den gewagten
Sinneswandel gelegt hat: Es waren die Medien (vor allem das
Staatsfernsehen), die durch ihre zumeist einseitige Berichterstattung
die Bevölkerung aufgewiegelt und Politiker vor sich hergetrieben
haben.
Dauerhafte
Unterstellungen
Woher
weiß man eigentlich, dass Putin (wie in den Medien immer wieder
behauptet), von einer reibungslosen Eroberung und Vereinnahmung der
Ukraine ausging? Woher weiß man, dass Putins Ambitionen weit
über die Ukraine hinausgehen und "bekanntermaßen" auch
Polen, das Baltikum und den Balkan betreffen? Das sind doch alles
pure Unterstellungen, hetzerische Deutungen und
Verschwörungstheorien, die das Wahlvolk manipulieren
sollen. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass Putin seinen Gegnern
seine geheimsten Gedanken und Pläne anvertraut hat? Und glaubt
man wirklich (auch das wird immer wieder behauptet), dass die
angeblich unerwartete Geschlossenheit der Nato Putin zur Kapitulation
zwingt?
Olaf
Scholz: "Man kann doch nicht verlangen, dass sich die Ukrainer ohne
Waffen verteidigen!"
Richtig,
Herr Scholz, das kann man nicht und das verlangt auch keiner. Aber
etwas mehr Realitätssinn hätte man Selenskyj abverlangen
können. Wie konnte Selenskyj meinen, einer militärisch
zehnmal stärkeren Weltmacht Paroli bieten zu können? Wie
konnte er seine Wähler schon im Vorfeld immer wieder dazu
aufstacheln, entgegen allen Abmachungen die EU- und
Natomitgliedschaft anzustreben? Selenskyjs Strategie war von
Vornherein darauf angelegt, die Nato und die EU in den Konflikt
einzubinden - auch wenn es dadurch zu einem Dritten Weltkrieg kommen
sollte. Wohl wissend, dass am Ende, gewissermaßen als
Belohnung, die EU- und Natomitgliedschaft steht.
"Aus
der deutschen Geschichte ergeben sich Verpflichtungen, der Ukraine zu
helfen!"
Wenn die
ukrainische Staatsführung derlei Forderungen erhebt, sieht man
mal wieder, was unsere übers Staatsfernsehen verbreitete
Erbschuldideologie und das dauernde Gerede von
"unserer historischen Veranwortung" letztlich anrichten. Es wäre
tragisch, würden durch unser staatlich zelebriertes Schuld- und
Sühnevokabular falsche Hoffnungen genährt. Noch tragischer
aber wäre, wenn Deutschland aufgrund seiner Geschichte
erpressbar geworden ist und erneut in einen Weltkrieg
hineinschlittert.
Demokratische Anführer befiehlt - wir folgen euch! Auch ins wirtschaftliche Chaos oder den III. Weltkrieg! Und falls es zu einem Atomkrieg kommt wissen wir, dass ihr nur unser Bestes wolltet und euch nur ein wenig verkalkuliert habt.
Nachtrag 15. Mai
2022:
Haben
die USA beim Ukrainekrieg Regie geführt?
Nach knapp
drei Monaten festigt sich bei mir der Verdacht, dass US-Geheimdienste
der ukrainischen Regierung grünes Licht für ihren
Widerstand gegeben haben. Mit dem Versprechen, dass man sie in ihrem
Kampf großzügig unterstützen werde. Das
US-Militär hat sicher genau gewusst, wie veraltet die russischen
Waffen größtenteils waren und dass mit modernster
US-Militär- und Satelliten-Aufklärungstechnologie Russland
in die Knie gezwungen werden kann.
Geostrategisch könnten die USA daraus einen großen Sieg
ableiten:
1. Die Ukraine, Schweden und Finnland könnten in
die Nato integriert werden.
2. Die Ukraine könnte mit der EU-Mitgliedschaft
und großzügiger Modernisierungs- und Wiederaufbauhilfe
belohnt werden (Marshall-Plan).
3. Europa könnte von Russland entfremdet und vom
russischen Öl und Gas abgekoppelt werden.
4. Über Nord-Stream II würde auch keiner mehr
reden.
5. Deutschland könnte endlich zur Aufrüstung
genötigt werden.
6. Russland wäre nach der Zurückdrängung
nicht nur gedemütigt, sondern evtl. militärisch und
wirtschaftlich über Jahrzehnte geschwächt und isoliert.
7. Putins Sturz oder ein Machtwechsel wäre
denkbar. Es könnte eine Demokratie nach westlichem Muster
entstehen.
8. Russland wäre keine Supermacht mehr und auch
keine militärische Bedrohung für die USA.
9. Westliche Moralvorstellungen und Ideologien
würden sich weiter durchsetzen.
10. Die USA könnten die Wirksamkeit ihrer
modernsten Waffentechnologie austesten.
11. Nicht nur Russland wäre durch die Kriegswirren
über Jahrzehnte geschwächt, sondern ebenfalls die
EU-Mitgliedsstaaten. Weil diese von den Sanktionen viel stärker
betroffen sind als die USA. Die USA unterstützen zwar
großzügig die Ukraine mit 40 Milliarden Dollar, aber
allein die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge dürfte den
EU-Staaten weit mehr kosten. Fazit: Die Vormachtstellung der USA
würde weiter zementiert, die EU und Russland wären für
lange Zeit keine ernsthaften Konkurrenten mehr (machtpolitisch und
wirtschaftlich) und müssten gar mit einer schweren Rezession
rechnen.
Angesichts dieser vielen Möglichkeiten darf man sich wohl
durchaus vorstellen, dass die US-Administration die Ukraine animiert
hat, Russland zu provozieren und nicht klein beizugeben. Ich
denke dabei auch an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Der
schlaue Bismarck hat es tatsächlich hingekriegt, dass Frankreich
sich gedemütigt fühlte und als eindeutiger Aggressor
auftrat (und den Krieg verlor).
Nachtrag 14.
September 2022:
Wann
wird ein Staat zur Kriegspartei?
Angeblich
gilt nach dem Völkerrecht ein Staat nur dann als
Kriegsteilnehmer, wenn dessen bewaffnete Soldaten das fremde
Kriegsgebiet betreten. Wenn dem so ist, so halte ich diese Auslegung
für absurd und weltfremd. Zu Zeiten Napoleons mag eine solche
Einstellung vielleicht noch statthaft gewesen sein. Aber heute? Da
kommt es doch hauptsächlich auf die zur Verfügung stehenden
Waffenarsenale und die militärische Satellitenaufklärung
an. Insofern könnten die USA sich zum obersten
Schiedsrichter dieser Welt aufschwingen und bei jedem Krieg
entscheiden, wer denn nun siegt und wer verliert. Als entscheidender
Faktor werden also sie und deren Verbündete nicht zur
Kriegspartei? Soll das jemand noch glauben oder ernst
nehmen?
PS: Im Sommer 2010 war ich mit meiner Frau auf einer
Ukraine-Busrundreise. Was uns auffiel: Alle Ukrainer, denen wir
begegneten, waren ausgesprochen deutschfreundlich (so wie die Russen
in Russland). Das ist nicht selbstverständlich, denn zum
Beispiel in Polen haben wir es häufig auch ganz anders
erlebt.
Aber man spürte in der Ukraine die manchmal dürftige
Arbeitsmoral und das fehlende Pflichtbewusstsein. Von unseren zehn
verschickten Postkarten kam zum Beispiel nicht eine einzige in
Deutschland an (andere Mitreisende hatten das gleiche Problem). An
den Straßenbaustellen war es oft so, dass nur zwei Leute
arbeiteten, fünf jedoch gelangweilt herumstanden.
Juweliergeschäfte mussten von mehreren, mit Maschinengewehren
bewaffneten Sicherheitskräften bewacht werden.
Unser Bus wurde einmal von einer Polizeistreife angehalten. Man
wollte unbedingt Bargeld, wegen angeblich zu schnellen Fahrens. Einen
schriftlichen Bußgeldbescheid wollte man jedoch nicht
ausstellen. Schließlich begnügten sich die Polizisten mit
ein paar Flaschen Flensburger Bier. In Polen verlief ein
ähnlicher Fall nicht so glimpflich. Eine polnische
Polizeistreife fing kurz vor der russischen Grenze gezielt
ausländische Fahrzeuge ab. Unser Reisebus mit 35 vorwiegend
älteren Gästen wurde stundenlang untersucht und
festgehalten. Der Busunternehmer musste dann später 1200,- Euro
an "Strafe"
Unser ukrainische Reiseleiter vermied es, in Gebieten mit russischer
Bevölkerungsmehrheit Leute anzusprechen. In den ukrainischen
Osten wagte er sich überhaupt nicht. Die gegenseitigen
Abneigungen der Russen und Ukrainer erklärte er mit der
Hungersnot 1929. Stalin hatte damals den zügigen Umbau der UdSSR
von der Agrar- zur Industrienation befohlen. Wegen des dadurch
entstandenen Nahrungsmittelmangels mussten die ukrainischen Bauern
sämtliche Lebensmittelvorräte abliefern, so dass ihnen
selbst nichts blieb. Mindestens 3,5 Millionen Ukrainer verhungerten.
Leider lasten immer noch viele Ukrainer diese Verbrechen den
russischen Eintreibern und nicht Stalin an. Dabei herrschte unter
Stalin ebenso wie unter Hitler der uneingeschränkte
Befehlsnotstand. Die Ukraine hat es leider in den letzten 30 Jahren
versäumt, den gegenseitigen Hass über aufklärende
staatliche Medien und über die Schulen abzubauen. Anstatt auf
Versöhnung zu setzen hat sie den Nationalismus
geschürt.
Übrigens gestand unser Reiseleiter (ein Geschichtsprofessor)
auch, dass die Ukrainer 1992 völlig überrascht waren, als
Jelzin ihnen unter der Maßgabe der Nato- und EU-Enthaltsamkeit
(der Neutralität) die Loslösung von Russland erlaubte.
Wegen der 1000jährigen geschichtlichen Verwurzelung mit Russland
hatten die Ukrainer nie und nimmer mit einer staatlichen
Unabhängigkeit gerechnet.
Warum
wollen die Bürger ehemaliger Sowjetrepubliken unbedingt in die
Europäische Union?
Doch
sicher weil sie meinen, es gehe ihnen dann wirtschaftlich deutlich
besser! Die Ukrainer sind enttäuscht, weil ihre Abkoppelung von
Russland vor 30 Jahren nicht den erwarteten Wohlstandsschub brachte.
Und nun erwarten sie von der EU schiere Wunderdinge. Sie
vergleichen sich mit traditionsreichen Industrienationen wie
Deutschland und träumen vom Sozialparadies. Sie wissen, dass
ihnen als EU-Bürger die Arbeitnehmerfreizügigkeit und
Niederlassungsfreiheit zusteht, sie also sofort nach Deutschland
umsiedeln dürften. Derlei Aussichten wecken Sehnsüchte. Vor
allem, wenn solche Erwartungen propagandistisch unablässig
geschürt werden.
Die
wahren Ursachen für die dürftigen Lebensverhältnisse
in der Ukraine werden verkannt!
Denn
Schuld für den niedrigen Lebensstandard war nun einmal in erster
Linie die Korruption, die trotz 30jähriger
Souveränität nicht eingedämmt werden konnte. Schuld
waren aber auch inkompetente Regierungen, mangelnde
Rechtssicherheiten für ausländische Investoren und ein
weitverbreiteter Schlendrian bei der Arbeit. Lassen sich durch eine
EU-Mitgliedschaft diese sich multiplizierenden Mankos einfach per
Federstrich auflösen?
Die
EU ist eine Umverteilungsorganisation!
Die
reichen EU-Staaten müssen löhnen, während die
unterentwickelten EU-Staaten großzügige Aufbauhilfen
einstreichen. Im Grunde läuft das EU-System auf eine
schleichende Anpassung hinaus. Die wirtschaftlich starken
EU-Staaten bauen ab, während die wirtschaftlich
unterentwickelten neuen Beitrittsländer allmählich
aufsteigen. Nach vielen, vielen Jahrzehnten der Subventionen und
Transferleistungen wird es bei den Erwerbseinkommen zu einer
Angleichung kommen. Allerdings auf einem weit niedrigerem Niveau als
heute in den westeuropäischen Staaten üblich. Das alles
jedoch nur, wenn die westlichen EU-Bürger den bereits seit
vierzig Jahren anhaltenden Niedergang weiterhin akzeptieren. Und
nicht wie die Briten plötzlich aufbegehren.
Die
Europäische Union ist im großen Maße
kontraproduktiv!
Und das
hemmt auch den Aufstieg der östlichen EU-Staaten, auch wenn das
dort bislang nicht so recht wahrgenommen wird.
Denn die EU ist nun einmal ein Bürokratiemonster,
dass die Bürger und die Wirtschaft extrem belastet.
Die Brüsseler Regulierungswut untergräbt die
Handlungsfähigkeit der Regierungen (raubt ihnen die
Souveränität). Dabei erweisen sich die meisten EU-Gesetze
als schwere Bürden und Hindernisse, weil sie lediglich
Kompromisse egoistisch-nationaler Interessen widerspiegeln.
Grundsätzlich führt der Zollfreihandel zum
bürgerfeindlichen (aber konzernfreundlichen) Lohn- und
Steuerdumping. Vor allem bei Lohnunterschieden von bis zu 1000 %
innerhalb des sogenannten "Binnenmarktes".
Fehlende Importsteuern (Zölle) machen es heimischen
Produzenten fast unmöglich, sich der etablierten
ausländischen Konkurrenz zu erwehren. Die Ukraine zum
Beispiel könnte bei echten Schutzzöllen ihre Textilien,
Schuhe, Fernsehgeräte, Computer, Möbel, Autos usw. im Laufe
der Zeit selbst herstellen (das gelang schon der DDR vor fünfzig
Jahren trotz hemmender Plan- und Mangelwirtschaft). Ein Land ohne
Schutzzölle ist weitgehend auf die Gnade ausländischer
Investoren angewiesen (die ihre Fabriken dort nur errichten, wenn
Löhne und Steuern verführerisch niedrig sind).
Selenskyjs
Wahlsieg beruhte auf dem Versprechen, die Ukraine in die EU zu
führen.
Schon bei
seinem Amtsantritt am 20. Mai 2019 proklamiert er: "Wir haben den Weg
nach Europa gewählt!". Ihm muss damals schon klar gewesen sein,
dass dieses Ziel nur zu erreichen wäre über eine
Provokation Russlands und einem anschließenden heroischen
Verteidigungskrieg (unter Einbindung der Nato-Staaten). Selenskyj
beteuerte bei seiner Antrittsrede, "die Unterscheidung zwischen
EU-Fans und Russlandfreunden sei Unfug, die gesamte Ukraine habe sich
für Europa entschieden". Spricht so ein echter Demokrat - oder
doch eher ein ausgebuffter Demagoge mit Allmachtsphantasien, eine
Führernatur? Darf man einem solchen Demagogen trauen, auf seine
Forderungen und Wünsche eingehen?
100.000
Lobbyisten nähren falsche Hoffnungen!
Darf man
von Leuten, die sich ganz und gar der europäischen "Idee"
verschrieben haben, ehrliche Antworten und die gebotene
Objektivität erwarten? Die EU gilt als Karriereleiter, die
vielen Privilegierten (EU-Abgeordneten, EU-Sekretären,
EU-Beamten, EU-Journalisten) ein tolles Einkommen und eine
gesellschaftliche Sonderstellung beschert. Kein Wunder also, wenn
diese Begünstigten nicht müde werden, öffentlich von
ihrer EU zu schwärmen. Würde die EU nicht so einseitig
verherrlicht, würden die
eklatanten Widersprüche
und die Reformunfähigkeit der kontraproduktiven, inhomogenen
"Argwohn-Gemeinschaft" offen aufgedeckt, gäbe es auch keine
Beitrittswünsche. Und keine Konflikte, die daraus
entstehen.
Die Briten haben mit ihrem Brexit noch rechtzeitig die Reißleine gezogen. Sich in die Abhängigkeit der EU zu begeben wird sich auch für die Ukraine nicht auszahlen (lediglich denjenigen Ukrainern nutzen, die sich in die reichen EU-Staaten absetzen).
Bisherige
Aufwendungen für Waffenlieferungen an die Ukraine laut ChatGPT
vom 7. August 2024:
Demnach
lieferte Deutschland seit März 2022 Waffen im Werte von 28
Milliarden Euro, Frankreich (1,5 Milliarden), Italien (1
Milliarde) und Polen (2,4 Milliarden), also zusammen etwa 5
Milliarden. Zählt man die Folgekosten hinzu (Aufnahme
ukrainischer Flüchtlinge, Verteuerung der Energie,
wirtschaftliche Einbußen, so kommt ChatGPT sogar auf eine Summe
von 240 Milliarden Euro für Deutschland.
Wird dieses einseitig hohe Engagement in unserem
gebührenpflichtigen Staatsfernsehen objektiv dargestellt?
Mir klingt immer nur in den Ohren, Deutschland müsse mehr tun
für die Ukraine, müsse mutiger sein, dürfe keine Angst
haben vor Russland und einem Dritten Weltkrieg (Putin blufft
nur).
PS: Privatanleger, die sich rechtzeitig mit Aktien der
Rüstungskonzerne eingedeckt haben, konnten reich werden (deren
Kurse haben sich teilweise seit Februar 2022 verzehnfacht).
In der Öffentlichkeit gibt es kaum noch eine Debattenkultur. Es dominiert die Einheitsmeinung, geprägt von den staatlichen und privaten Medien.
"Es gibt keine Alternative
zur westlichen Ukraine-Politik,
zum ukrainischen militärischen Widerstand
zur Lieferung von schweren Waffen in das ukrainische Kriegsgebiet
zur militärischen Aufrüstung Deutschlands
zur unbegrenzten Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen
zur Glorifizierung Selenskyjs
zu den Vereinigten Staaten von Europa
zur konzern- und aktienfreundlichen Wirtschaftspolitik
zur Nullzinspolitik bei hoher Inflation
zur Abkehr von der Marktwirtschaft
zum weiteren schleichenden Niedergang der Löhne und Renten
zur internationalen Arbeitsteilung
zu langen, länderübergreifenden Lieferketten
zur totalen Ex- und Importabhängigkeit
zum globalen Lohn- und Konzernsteuerdumping
zur weltoffenen Asylpolitik
zur Arbeitnehmer-Freizügigkeit innerhalb der EU
zum Kasino-Kapitalismus
zur deutschen Erbschuld-Ideologie
zum deutschfeindlichen Geschichtsunterricht
zur Wandlung Deutschlands in einen Multikulti-Vielvölkerstaat
Ich kann das alles nicht mehr hören. Und die täglich über die Staatsmedien auf mich niederprasselnde Umerziehungs-, Maßregelungs- und Einschüchterungspropaganda kann ich auch nicht mehr ab. Wozu brauchen wir noch eine parlamentarische Demokratie, wenn in Grundsatzfragen allein das Establishment die Deutungshoheit besitzt?
Wozu noch quälende Debatten, wenn es ja doch nur eine richtige Meinung gibt? Nämlich die, die durch die staatlichen Medien vorgegeben wird. Wehe dem, der sich dessen Dogmen nicht beugt!
Zustimmende Beurteilung dieses Artikels:
Ich habe eine ganz andere Einstellung als Manfred J. Müller. Meine Meinung:
Das
Hauptanliegen der Ukrainer ist nicht die angestrebte EU- und
Natomitgliedschaft.
Eine
herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel
(https://www.eu-skeptiker.de/ukraine-weltkrieg-nato.html) gefallen
haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine
Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für
notwendige Reformen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
Eine
weitere Bitte: Sollte Ihrer Meinung nach in obiger Abhandlung etwas
fehlerhaft, unaufrichtig oder unklar dargestellt worden sein, teilen
Sie es mir bitte unter m.mueller@iworld.de kurz mit. Ich werde den
Absatz dann prüfen und ggf. abändern.
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(Stimmt
das überhaupt?)
Ist
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Provokateur?
Russland
versus USA: Wie demokratisch, notwendig und human sind
Stellvertreterkriege?
Nato:
Und wenn Deutschland neutral wie die Schweiz wäre...
Rückblick:
War die massive finanzielle Unterstützung der Palästinenser
ein Fehler?
Zur
Startseite
www.eu-skeptiker.de
Impressum
©
Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). 27. Februar 2022
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
War die
Sehnsucht der Ukrainer zur EU und Nato nicht Auslöser
für den unseligen Krieg? Steht der seit vier
Jahrzehnten anhaltende Niedergang Deutschlands bzw. Europas
in keinem Zusammenhang mit der EU? Können die Ukrainer
ihre Unabhängigkeit (die ihnen so am Herzen liegt)
überhaupt in der EU bewahren? Oder ist auch das ein
Trugschluss? Raus
aus der EU
Ist
selbst angesichts des Ukrainekrieges die Frage nach dem
Nutzen der EU immer noch verpönt?
oder
durchhalten bis zum
Untergang?
Autor
Manfred Julius Müller, 144 Seiten,
Format
17x22 cm, Verkaufspreis
10,80 Euro. Beruht die EU auf einer kruden Ideologie, die
den ganzen Kontinent ins Verderben reißt?
Weitere
Infos zum Buch "Raus aus der EU"
Die
Beteiligung am Ukrainekrieg wird allein Deutschland mehrere Hundert
Milliarden Euro kosten (falls alles "gut" geht und sich daraus nicht
ein III. Weltkrieg entwickelt). Wohin wandert aber das
viele Wuchergeld für die teure Energie? Zum
größten Teil doch wohl in arabische
Ölförderländer, die nun noch mehr Geld haben, um
Terroristen und Kriege (z. B. in Jemen) zu
finanzieren.